Von Umweltminister Andrä Rupprechter und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) haben die Mitarbeiter durch eine Pressekonferenz von den Plänen erfahren.

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Wien – Kritik an der geplanten Übersiedlung des Umweltbundesamts von Wien nach Klosterneuburg kommt von der Belegschaft der Bundesbehörde. Betriebsratsvorsitzende Monika Brom kritisierte im Ö1-"Mittagsjournal" am Mittwoch die Informationspolitik durch Umweltministerium und Behördenleitung. "Die Mitarbeiter waren sehr empört, dass sie aus den Medien diese Übersiedlungspläne kommentiert bekommen haben", sagte Brom.

Der Betriebsrat sei erst am Montag im Aufsichtsrat informiert worden, dass eine Übersiedlung nach Niederösterreich zur Diskussion stehe, von einer endgültigen Entscheidung sei dabei keine Rede gewesen. Am Dienstag sei man dann durch die Pressekonferenz von Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) "vor vollendete Tatsachen gestellt" worden. Die Betriebsrätin moniert darüber hinaus mangelnde Transparenz bei der Begründung der Entscheidung sowie möglicher Alternativen.

Längere Anfahrtswege

Für den Großteil der rund 520 Mitarbeiter, die ab 2022 in Klosterneuburg arbeiten sollen, bedeute der Umzug längere Anfahrtswege. Der ökologische Fußabdruck werde wahrscheinlich höher als jetzt, so Brom. Sie forderte die Einbindung der Mitarbeiter "auf Augenhöhe", eine Diskussion über mögliche Alternativen und – falls die geplante Übersiedlung unumkehrbar ist – die bestmögliche Lösung für die Belegschaft. Dabei nennt sie etwa die Anrechnung von Anfahrtszeiten und die Möglichkeit zur Telearbeit.

Positiv reagierte indes Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig. Die Kosten für die Übersiedlung sind mit 46 Millionen Euro veranschlagt, 37 Millionen übernehmen Land und Bund. Rebernig im ORF-Radio: "Das Umweltbundesamt bekommt Geld dafür, dass wir überhaupt einen neuen Standort bekommen." Die derzeit auf vier Standorte in Wien aufgeteilte Behörde sei sanierungsbedürftig, die geplante Übersiedlung deshalb wirtschaftlich sinnvoll. (APA, 25.10.2017)