Bild nicht mehr verfügbar.

Der übliche Pomp blieb aus, als US-Außenminsiter Rex Tillerson am Mittwoch in Pakistan landete.

Foto: AP / Aamir Qureshi

Kabul/Washington – Pakistan hat US-Außenminister Rex Tillerson am Dienstag einen äußerst kühlen Empfang bereitet. Am Militärflughafen der Garnisonsstadt Rawalpindi begrüßte ihn ein Beamter aus der mittleren Führungsebene des pakistanischen Außenministeriums. Das sonst bei solchen Gelegenheiten übliche Zeremoniell blieb aus, wie ein AFP-Reporter berichtete.

In einer Autokolonne gelangte Tillerson zur US-Botschaft in Islamabad. Später waren Gespräche mit Regierungschef Shahid Khaqan Abbasi und dem mächtigen Armeechef Qamar Javed Bajwa vorgesehen.

US-Präsident Donald Trump hatte in seiner Rede zur Afghanistan-Strategie der USA im August erklärt, zu Pakistan als "Zuflucht für Terrororganisationen" könne nicht länger geschwiegen werden. Auch Tillerson warnte Pakistan davor, dass es aufgrund seiner ambivalenten Haltung gegenüber den islamistischen Taliban seinen Status als privilegierter Verbündeter der USA verlieren könne.

Taliban-Kontakte nur für Frieden

Pakistan weist die von Washington und Kabul immer wieder vorgebrachten Beschuldigungen zurück. Kontakte zu den Taliban unterhält es nach eigenen Angaben nur, um diese zu Friedensgesprächen zu bewegen.

Bei einem unangekündigten Besuch in Afghanistan hatte Tillerson am Montag mit Präsident Ashraf Ghani unter anderem Trumps neue Strategie erörtert. Dabei hatte Tillerson erneut erwähnt, dass Pakistan Terrororganisationen Schutz biete. Washington will das US-Truppenkontingent von zuletzt rund 11.000 Soldaten um 3000 zusätzliche Soldaten aufstocken.

Pakistan ist eines der 16 Länder, die nicht Mitglieder der Nato-Militärallianz, aber privilegierte Partner der USA sind. Der Status sieht eine enge militärische Zusammenarbeit mit Washington vor. (APA, 24.10.2017)