Graz– Könnte die Zustellung von Paketen im Stadtgebiet in naher Zukunft mit einem unbemannten E-Fahrzeug funktionieren? Seit Juli führen Experten der Technischen Universität in Graz zu diesem Thema umfangreiche Praxis-Tests durch.
Finanziert wird das Projekt von der Energie Steiermark und der Post AG. Das Ergebnis: Ein eigens adaptiertes, innovatives E-Mobil, made in Styria. Jetzt wurde der grün-gelbe "E-Post-Roboter auf Rädern" erstmals der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt.
Der Prototyp des vollautonomen Jetflyer aus dem weststeirischen Unternehmen i-Tec Styria (er wird in seiner Ur-Variante von der Post bereits seit geraumer Zeit eingesetzt) navigiert in Schrittgeschwindigkeit selbstständig und ohne Fahrer zu unterschiedlichen, programmierten Zielen in der Grazer Innenstadt. Die Adressaten werden bei der Ankunft des Jetflyers per SMS informiert und können ihr Paket selbst aus den Boxen entnehmen.
Automatisierte Paketzustellung
"So etwas fällt nicht vom Himmel. Wir haben es zwar in sieben Monaten geschafft, aber wir beschäftigen uns seit mehr als zehn Jahren mit der autonomen Navigation von Robotern", schilderte Arbeitsgruppenleiter Gerald Steinbauer von der TU Graz. Freifahrende Transportroboter in der Industrie seien mittlerweile Standard. Der nächste Schritt sei jedoch die Erweiterung auf Innenstädte, was durch die erhöhte Komplexität der Umgebung an den Roboter wesentlich größere Herausforderungen stelle. "Wir haben unsere Expertise in der autonomen Navigation erfolgreich auf ein Elektrofahrzeug im städtischen Umfeld zu übertragen", zeigte sich Steinbauer stolz.
Die Post hat nach eigenen Angaben mit den Partner ein Konzept zur automatisierten Paketzustellung erarbeitet und in einem ersten Schritt das autonome Fahren im urbanen Raum erfolgreich getestet. "wir sehen große Potenziale und werden daher in diesem Bereich die Forschung und Entwicklung weiter vorantreiben", so Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Post. In der nächsten Phase soll es um Produktentwicklung gehen. (APA, red, 23.10.2017)