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Lewis Hamilton scheint der Weltmeistertitel nicht mehr zu nehmen.

Foto: AP/Darron Cummings

Austin – Lewis Hamilton bleibt das Maß aller Dinge in der Formel 1. Der Mercedes-Star geht am Sonntag (21.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) aus der Pole Position in das erste Rennen, in dem er seinen vierten WM-Titel fixieren könnte. Nach Bestzeiten in allen drei freien Trainings dominierte der Brite am Samstag in Austin auch das Qualifying für den Grand Prix der USA.

Mit einer neuen Rekordrunde von 1:33,108 Minuten auf dem Circuit of the Americas verwies Hamilton seinen WM-Verfolger Sebastian Vettel im Ferrari um 0,239 Sekunden auf Platz zwei. Für den 32-Jährigen ist es die 72. Pole Position seiner Karriere, die bereits elfte in dieser Saison. Sein Teamkollege Valtteri Bottas landete vor Daniel Ricciardo im besten Red Bull auf Rang drei.

Hamilton souverän

Hamilton war im Qualifying unantastbar. Der Engländer erzielte in allen drei Sessions Bestzeit. An eine vorzeitige WM-Entscheidung im 17. von 20 Saisonrennen glaubt er dennoch nicht. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das passiert", meinte Hamilton. Vettel habe einen "großartigen Job" gemacht, sein Auto wieder nach vorne zu bringen.

Von den vergangenen fünf WM-Läufen hat Hamilton vier gewonnen. Sollte er bei der sechsten Auflage des Rennens in Austin seinen fünften Sieg feiern, müsste Vettel in den Top fünf landen, um die Titelentscheidung zumindest zu verschieben. 59 Punkte liegt Hamilton derzeit vor seinem ersten Verfolger. Sollte sich sein Vorsprung drei Rennen vor Schluss auf 75 Zähler vergrößern, wäre ihm die Krone nicht mehr zu nehmen.

Vettel "gut, als es gezählt hat"

Vettel war mit der Quali-Performance nicht unzufrieden, hatte er doch nach Problemen in den Freitag-Trainings sein Chassis gewechselt. "Am Ende war ich glücklich mit dem Auto. Wir waren gut, als es gezählt hat", sagte der Deutsche, der auch in der WM noch nicht aufgegeben hat. "Es ist wichtig, dass wir in der ersten Reihe stehen. Ich glaube, unsere Rennpace ist gut. Im Qualifying hinken wir das ganze Jahr über schon ein bisschen hinterher." Das bewies auch Rang fünf für den Teamkollegen Kimi Räikkönen.

Nur Sechster wurde Jungstar Max Verstappen, dessen Vertragsverlängerung bei Red Bull bis 2020 am Freitag bekanntgegeben worden war. Der 20-jährige Niederländer sprach von einem seiner schlechtesten Qualifyings in diesem Jahr. "Ich bin nicht glücklich mit mir selbst." Zudem muss er in der Startaufstellung wegen des Tausches verschiedener Motorenkomponenten 15 Plätze zurück.

Marko skeptisch

Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko sah es nüchtern: "Die Mercedes fahren in einer eigenen Welt." Das gilt vor allem für Hamilton, der zum 117. Mal in seiner Karriere aus der ersten Reihe in einen Grand Prix startet – und damit den bisherigen Rekord von Michael Schumacher übertraf. Die Silberpfeile stehen zudem in der Konstrukteurs-WM unmittelbar vor ihrem vierten Titel in Serie. "Es wird ein großartiges Rennen", meinte Hamilton. "Es wird hart, aber ich bin so gut vorbereitet, wie ich sein kann."

Praktisch ohne Vorbereitung vermochte Carlos Sainz jr. zu überzeugen. Der Spanier fuhr nach seinem Wechsel von Toro Rosso zu Renault im ersten Qualifying für sein neues Team auf Anhieb auf Rang acht – und ließ damit auch seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg deutlich hinter sich. (APA, 22.10.2017)