Am Anfang steht eine Schachtel Büroklammern.

Screenshot: decisionproblem.com/paperclips/

Das Spiel beschränkt sich auf ein paar Buttons, etwas Text und Zähler – mit der Zeit kommen immer mehr Schaltflächen hinzu. Und es verspricht dennoch stundenlange Faszination.

Screenshot: decisionproblem.com/paperclips/

Es fängt alles ganz harmlos an. Ein Browser-Fenster, ein paar graue Schaltflächen, ein bisschen Text und Zähler. Auf den ersten Blick wirkt "Universal Paperclips" wie eine veraltete Bürosoftware aus den 90ern und nicht wie ein Spiel, das Nutzer für Stunden am Stück in seinen Bann holt. Und dennoch zieht Game derzeit seine Kreise und vernichtet Arbeits- und Freizeit.

Büroklammern herstellen

Das Spielprinzip ist schnell erklärt, man übernimmt die Rolle einer künstlichen Intelligenz, um Büroklammern herzustellen. Anfangs durch rasches Anklicken eines Buttons, im weiteren Verlauf kommen immer mehr Automatismen hinzu, sodass die Produktion von wenigen Büroklammern pro Sekunde rasch in schwindelerregende Höhen steigt. Dabei muss darauf geachtet, dass man den Preis pro Stück so reguliert, dass man genügend Geld für mehr Ressourcen hat – schnellere Maschinen, mehr Computerleistung, Marketing-Expertise. Vom Prinzip ein typisches Clicker Game.

Mit der Zeit kommen immer mehr neue Ziele und Instrumente hinzu. Und dann wird es schräg. Plötzlich produziert man nicht mehr nur Büroklammern, sondern erhält die Aufgabe Krebs zu heilen oder das All zu erkunden. Und ehe man es sich versieht, sind gleich mehrere Stunden vergangen, die man mit diesem optisch so unspektakulären Game zugebracht hat. Erklärung gibt es keine, man muss selbst durch Klicken draufkommen, wie sich die Produktion durch das verstellen verschiedener Parameter verändert.

Entwickelt wurde "Universal Paperclips" von Frank Lantz, Direktor des New York University Game Center. Es kann kostenlos gespielt werden – der Spielstand wird lokal im Browser gespeichert. (br, 19.10.2017)