Danielle Darrieux im Jahr 2002 bei der Verleihung der französischen Cesar-Filmpreise.

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Darrieux 1962 in Claude Chabrols "Landru".

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Paris – Die französische Schauspielerin Danielle Darrieux ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf ihren Lebensgefährten. Demnach starb Darrieux bereits am Dienstag. Darrieux galt als eine der bekanntesten Schauspielerinnen ihres Landes und wirkte in Filmen wie "Der Reigen", "Die Mädchen von Rochefort" und "Ein Zimmer in der Stadt" mit.

Bis vor wenigen Jahren stand Darrieux, die ihren 100. Geburtstag am 1. Mai dieses Jahres gefeiert hat, noch vor der Kamera. Im Laufe ihrer Karriere war Darrieux in zahlreichen Hauptwerken des französischen Kinos zu sehen.

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In "Mayerling" bezauberte sie als junge Bürgerliche, die dem Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn den Kopf verdreht. Im Wien von 1888/1889 wird ihre Liaison zum Skandal. Mit dem Film begann 1936 ihre internationale Karriere, die sie auch nach Hollywood führte. Dort drehte sie "The Rage of Paris", eine Komödie, in der sie versucht, sich einen Millionär zu angeln.

Kokett, charmant, betörend und elegant: Darrieux avancierte in den 50er-Jahren neben der Michele Morgan zum Vorzeigestar Frankreichs. Sie wurde zur Muse von Max Ophüls, mit dem sie große Filme wie "Pläsier" und "Madame de..." drehte. Über die in Bordeaux geborene Schauspielerin sagte Ophüls noch Jahre später: "Danielle Darrieux ist eine der ganz wenigen Darstellerinnen, die unvorbereitet in eine Rolle wie in eine zweite Haut schlüpfen."

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Ihre Wandlungsfähigkeit zeigte sie auch in der Verfilmung von Stendhals "Rot und Schwarz" als Madame de Renal und als Modeschöpferin Coco Chanel in dem Musical "Coco Broadway". Eine Rolle, die sie meisterhaft verkörperte, denn Anmut und Witz hatten sie schon lange zum Inbegriff des Pariser Chic gemacht.

Noch im hohen Alter bestach sie Regisseure und Publikum mit ihrer natürlichen Eleganz. 2002 war sie in "8 Frauen" von Francois Ozon zu sehen, 2003 in "Gefährliche Liebschaften", ein Jahr später in "Une vie a t'attendre" und 2005 in "Nouvelle Chance". 2010 verabschiedete sie sich schließlich nach mehr als 50 Filmen, Dutzenden Theaterengagements und Musical-Auftritten von Film und Bühne – und von einer kurzen Karriere als Chansonsängerin Mitte der 70er. Ihre Platten verkauften sich millionenfach. (APA, 19.10.2017)