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Wien – Die Universitätenkonferenz (Uniko) wünscht sich einen für die Unis zuständigen Minister mit Ahnung von Wissenschaft. "Ein 'Superministerium' für Bildung, das auch die Verantwortung für die Universitäten umfasst, ist grundsätzlich eine gute Idee – vorausgesetzt, die Bundesministerin oder der Bundesminister versteht auch etwas von Wissenschaft und Forschung", sagt Uniko-Präsident Oliver Vitouch.

Es sei dafür Sorge zu tragen, dass die Hochschulen nicht als reine Ausbildungseinrichtungen verkannt würden, betont Vitouch. "Die Universitäten sind, quantitativ und qualitativ, die Hauptforschungseinrichtungen unseres Landes. Ihre Leistungen in der Grundlagenforschung und der Qualifizierung junger Forscherinnen und Forscher stellen den wichtigsten Treiber für Innovation und Wohlstandssicherung dar." Zugleich warnt er davor, das Ressort Wissenschaft in den Regierungsverhandlungen als bloße "Verschubmasse" zu betrachten.

"Wettbewerbsfähige Finanzierung"

Von der Regierung erwartet sich die Uniko eine "wettbewerbsfähige Finanzierung der Universitäten". So müsse etwa das schon in mehreren Regierungsprogrammen definierte Ziel, bis 2020 zwei Prozent des BIP für den tertiären Bildungssektor aufzuwenden, in der neuen Legislaturperiode mit konkreten Meilensteinen umgesetzt werden: "Budget ist in Zahlen gegossene Politik", meint Vitouch. Zudem müssten die Bedingungen für Lehre und Forschung durch verbesserte Betreuungsrelationen gestärkt werden. "Die Universitäten müssen insbesondere in stark nachgefragten Studienbereichen die Möglichkeit zu fairen Zugangsregelungen erhalten."

Außerdem brauche es eine Steigerung der Mittel für Grundlagenforschung und Maßnahmen zur Exzellenzförderung sowie eine Sicherung der universitären Autonomie, meint Vitouch. "Internationale Studien belegen den klaren Zusammenhang zwischen Autonomie und Leistungsfähigkeit von Universitäten. Echte Autonomie und Gestaltungsmöglichkeit ist neben adäquater Finanzierung der entscheidende Erfolgsfaktor." (APA, 18.10.2017)