Am Donnerstag startet das Schauspielhaus Wien mit der ersten Staffel der "Seestadt-Saga". Doch finden sich die Zuschauer diesmal nicht im Theatersaal ein: Die Produktion von Theaterleiter Tomas Schweigen, Bernhard Studlar und Lorenz Langenegger ist eine "begehbare, immersiv-theatrale Social-Media-Serie". Man geht also ins Internet. Oder in die Seestadt Aspern. Oder beides.

Schauplatz Seestadt

Basis für die Produktion ist das Stadtentwicklungsgebiet in Wien-Donaustadt, in dem nach seiner Fertigstellung bis zu 20.000 Menschen leben werden. Bereits jetzt bevölkern zahlreiche neue Bewohner die Straßen. Dazu kommen jetzt auch fiktive Figuren: In der "Seestadt-Saga" steigt eine junge Dokumentarfilmerin jeden Morgen in die U2, um die neue Satellitenstadt unter die Lupe zu nehmen. "Bald macht sie dabei irritierende Beobachtungen", heißt es in der Projektbeschreibung des Schauspielhauses.

So ist da etwa ein junger Mann, der aus Enttäuschung über die politischen Lager eine eigene Bewegung gründet, die "Liste Seestadt". Ein Ehepaar macht sich auf die Suche nach einer größeren Wohnung, wobei die Eheleute auf Probleme genauso wie auf neue Nachbarn treffen. Weiter im Personal: ein geschäftstüchtiger Makler oder ein Jogger.

Mehrere Autoren beteiligt

Geschrieben werden die Grundzüge der "Seestadt-Saga" in einem "Writers Room" im Schauspielhaus von mehreren Autoren, die Zuschauer verfolgen die Serie über Social-Media-Profile der Protagonisten. Leibhaftig treffen kann man die Figuren schließlich bei real stattfindenden Events vor Ort, die im Internet vorab bekannt gegeben werden. Die Serie soll sich dabei zu einem "neuartigen Geflecht aus Fiktion und Realität, Film und Theater, zwischen online und offline" entwickeln. Das Finale der ersten Staffel findet am 12. November statt. (APA, 16.10.2017)