Dhaka – In einem Flüchtlingslager im Südosten von Bangladesch sind vier muslimische Rohingya von wilden Elefanten totgetrampelt worden. Eine Herde habe das provisorische Camp in Ukhiya im Bezirk Cox's Bazar unweit der Grenze zu Myanmar überrannt und verwüstet, teilte die Polizei am Samstag mit.

Drei Kinder und eine Frau kamen ums Leben, vier Menschen wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Elefanten zerstörten mehrere Hütten.

Seit August sind rund 536.000 in Myanmar lebende Rohingya über die Grenze ins muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen. Am vorigen Mittwoch bestätigte ein Team des UN-Büros für Menschenrechte (OHCHR) in Genf, dass sie mit Gewalt vertrieben wurden. Die brutalen Übergriffe von Sicherheitskräften und Zivilisten seien systematisch, organisiert und koordiniert gewesen.

Das mehrheitlich buddhistische Myanmar verweigert den meisten Rohingya die Staatsbürgerschaft und betrachtet sie als illegale Einwanderer, obwohl viele seit Generationen dort leben. Seitdem militante Rohingya im August 30 Sicherheitsposten überfielen, rollt eine Gewaltwelle über die Region. (APA, 14.10.2017)