Andreas Laun ist nun offiziell Pensionist.

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Salzburg/Vatikanstadt – Papst Franziskus hat das Rücktrittsangebot des Salzburger Weihbischofs Andreas Laun angenommen. Aus dem täglichen "Bollettino" des Vatikanischen Pressesaals ging am Freitag hervor, dass Launs Gesuch um Entpflichtung exakt an dessen 75. Geburtstag genehmigt wurde, meldete Kathpress. Das Rücktrittsangebot ist kirchenrechtlich mit Erreichen dieser Altersgrenze vorgesehen.

Laun war im Jahr 1995 von Papst Johannes Paul II zum Weihbischof von Salzburg ernannt und von Erzbischof Georg Eder zum Bischof geweiht worden. Er setzte sich als Bischofsvikar für die Seelsorge an Ehe und Familie ein und war etwa Konsultor des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst.

Ermahnung von Schönborn

Laun sorgte in der Vergangenheit immer wieder mit Aussagen zu Abtreibung, Homosexualität und Islamisierung für öffentliche Aufmerksamkeit und Kritik. In jüngerer Zeit trug ihm seine deklarierte Präferenz für FPÖ-Kandidat Norbert Hofer kurz vor der Stichwahl zur Präsidentschaftswahl 2016 eine Ermahnung von Kardinal Christoph Schönborn ein. Die katholische Kirche als solche gebe keine Wahlempfehlungen für bestimmte Kandidaten ab.

Ende Mai 2017 wurde in der Erzdiözese Salzburg der 65-jährige Generalvikar und Domdechant Hansjörg Hofer zum Weihbischof und damit Nachfolger Launs ernannt. Ab diesem Zeitpunkt gab es in Salzburg zwei aktive Weihbischöfe. Ein Weihbischof – lateinisch episcopus auxiliaris – ist ein Hilfs- oder Assistenzbischof, der den Diözesanbischof bei seiner Arbeit unterstützt.

"Heikle Positionen der Kirche" vertreten

In einem Interview mit dem "Rupertusblatt" zog Laun diese Woche Bilanz über sein Wirken. Er sei von manchen Leute "beschimpft" worden, wenn er – etwa beim Thema Lebensschutz – "heikle Positionen der Kirche" verteidigt habe. Dies habe er jedoch aus seinem Verständnis des Bischöfen aufgetragenen "Wächteramtes" tun müssen. "Wirklich traurig bin ich über jene Niederlagen, die mir Leute der eigenen Kirche zugefügt haben." Sogar mit seiner Kritik an der Fristenregelung sei er auf Widerspruch in Kirchenkreisen gestoßen – "auch bei Leuten, die seinerzeit das Volksbegehren gegen dieses Gesetz unterschrieben haben."

In seiner Pension plane er nun, ein Büchlein zu schreiben. Thema: "Gott liebt auch die Tiere". Sonst wolle er – soweit seine Kraft und Gesundheit dies zuließen – damit fortfahren, "über Gott, über den Glauben an ihn zu reden und zu schreiben, Sakramente zu spenden und mich Menschen zuzuwenden, die mich vielleicht brauchen", sagte er gegenüber dem "Rupertusblatt".

Seinen 75. Geburtstag feierte Laun mit Freunden im portugiesischen Wallfahrtsort Fatima. Dort soll am 13. Mai 1917 drei Hirtenkindern auf einem Feld die Jungfrau Maria erschienen sein und sich auf den Tag genau vor hundert Jahren, am 13. Oktober 1917, das sogenannte "Sonnenwunder" ereignet haben. (APA, 13.10.2017)