Sauna: Schweißtreibende Angelegenheit

Eine rote Türe mit kleinem Schild verrät den Zugang zum wärmsten Raum des Universitätssportzentrums auf der Schmelz in Rudolfsheim-Fünfhaus. Doch wer die Zweieuromünze für den Garderobenspind nicht dabei hat, kommt gar nicht erst so weit: Der Weg zur Sauna führt an den Duschen vorbei, Mitnahme von Wertgegenständen nicht zu empfehlen.

Eine kühlere Biosauna und eine kleine finnische Saunakabine mit Aufgüssen stehen zur Auswahl. Im Kursprogramm ist eine "gemischte Sauna" angekündigt, doch heute sind nur Frauen hier. Während in öffentlichen Saunen oft der derbe Schmäh vorherrscht, macht sich auf der Schmelz das akademische Publikum auch an den Saunagesprächen bemerkbar: Von offenen Prüfungen und Unianmeldungen ist die Rede und wie Job und Studium unter einen Hut gebracht werden können.

Das hat aber auch einen Nachteil: So stellt sich während des – eigentlich äußerst angenehmen – Aufgusses schließlich die Frage: Sind es die heißen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit, die einen zum Schwitzen bringen, oder die unterschwelligen Erinnerungen an die eigenen Uni-Verpflichtungen? (trat)

Billard: Sportliches Kugelstoßen statt Bar-Spielerei

Im oberen Geschoß eines Billardcafés in der Favoritenstraße in Wien tönt Chartmusik aus den Boxen. Wo sich sonst Jung und Alt zum Kugelstoßen treffen, warten heute knapp 30 Studierende auf den Beginn ihres USI-Kurses. Christina Drexel nimmt noch einen Schluck von ihrem aufgespritzten Saft, bevor sie mit dem Unterricht beginnt. Der Sport erfordert vor allem eines: Präzision. Nur wenn Haltung des Queues, die Körperhaltung und die Führung des Stoßes stimmen, können die Bälle versenkt werden.

Erfahrung haben fast alle Anwesenden mit Pool-Billard. Doch als Sport ist die Freizeitbeschäftigung für viele neu. "Ich habe eine Zeitlang im Hostel gearbeitet, da wurde viel Billard gespielt", sagt eine Studentin, die sich für einen professionelleren Zugang zu dem Bar-Spiel interessiert. Drexel, die selbst erfolgreich an internationalen Wettbewerben teilnimmt, erklärt Schritt für Schritt, wie man sich der weißen Kugel am besten nähert: von der "offenen Brücke" bis zum "geraden Stoß". Neben kurzen Erklärungen steht vor allem das Ausprobieren ein Einlernen der Bewegungen auf dem Programm. Am Ende der ersten Stunde reicht es bei den meisten schon für eine eingelochte Kugel. (datif)

Federball einmal anders: Badminton

Freitagabend in der Sporthalle am Rennweg, dieses Semester steht Badminton auf dem Plan. Den Eingang des rustikalen Ziegelsteinhauses einmal gefunden, geht man über die Umkleidekabinen in die Sporthalle. Der Saal ist der Länge nach durch ein etwas zu tief hängendes Netz getrennt, vier Spielfelder ergeben sich dadurch. Anfangs spielen sich die Kursteilnehmer zu zweit auf dem halben Feld ein. Kurz danach ist man zu dritt, der anfangs prophezeite Platzmangel dürfte Realität werden.

Nach guten 15 Minuten beginnen die Übungen: "Lift – Smash – Block". Smash kennt man vom Tennis, die anderen Begriffe sind mir aber neu – meinen Mitspieler scheint es nicht anders zu gehen. "Langer Ball – Schneller Schlag von oben – kurzer Block" übersetzt Trainer Ronald schließlich. Anfangs läuft die Übung etwas zerfahren, mit der Zeit geht es allerdings besser. Kurz vor dem Ende der Trainingseinheit werden Vierergruppen eingeteilt, diese spielen in unterschiedlichen Konstellationen ein paar Sätze. Fazit: Badminton kann auch in einer nicht ganz dafür ausgerichteten Halle Spaß machen. Wenn es weniger Leute sind, ist es wahrscheinlich noch lustiger. (jst)

Schießen: Im Keller fallen die ersten Schüsse

Tief einatmen und dabei den Arm heben. Locker bleiben, beim Ausatmen langsam den Arm senken", sagt Trainer Kurt Kornfeld zu den in einer Reihe aufgestellten Studierenden. Wer meint, sich hier in einem Meditationskurs zu befinden, wird mit einem lauten Klicken aus seiner Illusion geweckt. Die Luftpistolen, die die Teilnehmerinnen in der Hand halten, lösen aus – bisher noch ungeladen. Eine Studentin schrickt etwas zusammen. Wie zwei ihrer Kolleginnen will sie in diesem Semester das Pistolenschießen erlernen. Das oberste Gebot dabei sei Sicherheit, wie Kornfeld in der ersten Einheit klarstellt: "Viele Leute unterschätzen Luftpistolen." Eine Holzplatte könne die 18-mm-Kugel aber locker durchschlagen, so Kornfeld.

Schon 14 Jahre lang trainiert er Studierende im USI-Sportzentrum auf der Schmelz, auch Polizeischüler werden im Schießen unterrichtet. Diese würden sich am Anfang auch nicht ungeschickter anstellen, motiviert Kornfeld die Neoschützen. Rund drei Viertel der Teilnehmer sind weiblich, das Interesse ist groß. Auch einige Talente hat der Trainer bereits entdeckt: Eine Studentin bestreitet bereits internationale Bewerbe.

Der Sport erfordert vor allem Konzentration. Body-Shaping wird nicht betrieben. Obwohl: Zu fest sollte man das nicht zielende Auge nicht zusammenkneifen. "Davon kriegt man nur Falten", ermahnt Kornfeld die Studenten mit einem Augenzwinkern. (datif)

Hip Hop: Steifes Schlumpfen nach dem Stretching

"Ich hasse dich", sagt Katharina, die beim Schnuppern im Hip-Hop-Kurs Begleitung spielt. Dabei war gerade erst das Aufwärmen dran. Wer noch nie außerhalb von Clubs getanzt hat, hängt jenen, die Jazztanzkurse und Ballettstunden bereits hinter sich gebracht haben, schon beim Dehnen nach. Doch in puncto körperliche Anstrengung sind Stretching und Sit-ups der Höhepunkt. Wenn die grünen Yogamatten aus dem Weg geräumt sind, heißt die Herausforderung Hand-Fuß-Koordination.

So sah das in der ersten Einheit nicht aus.
DANCEtelevision

In Doppelstunde Nummer eins steht "Oldschool" auf dem Plan. In den kommenden Einheiten wird immer eine neue Tanzart des Hip-Hops studiert. "Popping, Locking, Breakdance oder New Style" etwa. Alles klar? Fragezeichen in den Gesichtern der Kursteilnehmer. Egal. Die Hausaufgabe: Videos des nächsten Tanzstils anschauen.

"In die Knie gehen", ermahnt die Kursleiterin im lila Trainingsanzug die noch recht steif "smurfenden" Studierenden. Das Rumschlumpfen sollte so aussehen wie der Gang der kleinen blauen Comicfiguren im Vorspann der beliebten Kinderserie. Der Smurf ist Teil der zweiminütigen Choreografie, die es Freitagabend zu erlernen gilt. Dass aber nach dem Schlumpf der rechte Fuß nach hinten gleitet und die linke Hand gleichzeitig nach vorn stößt, ist auch für Exballerinas hirnmäßig nicht ganz easy. "Gehen wir in der Pause?", flüstert Katharina. (ook, 12.10.2017)