Welche Ausmaße Hass im Netz gegenüber Menschen, die Normen in Frage stellen, annehmen kann, zeigen die Reaktionen auf einen Spot von Sportartikelhersteller Adidas. Darin ist die schwedische Künstlerin Arvida Byström mit unrasierten, dunkel behaarten Beinen zu sehen. Sie spricht im Video über Weiblichkeit, dass jeder Mensch feminin sein könnte. Und dass es in unserer Gesellschaft davor große Angst herrsche.

Auf Instagram beschreibt sie nun, dass sie seit der Veröffentlichung des Videos auf Youtube eine Vielzahl böser Kommentare als Reaktion bekommen habe, darunter Drohungen, sie zu vergewaltigen.

Die 26-jährige Byström ist Fotografin und Model und bekannt dafür, Körpernormen und die Sexulaisierung des weiblichen Körpers in Frage zu stellen. Anfang des Jahres veröffentlichte sie gemeinsam mit Molly Soda das Buch "Pics or It Didn't Happen: Images banned from Instagram" – darin werden 270 Bilder gezeigt, die von Instagram entfernt wurden, weil sie angeblich die Community-Richtlinien verletzt hätten. Darunter jenes der Künstlerin Rupi Kaur, die 2015 ein Bild von sich auf Instagram hochgeladen hatte, das sie in einer mit Menstruationsblut befleckten Jogginghose zeigte. Das Bild wurde von Instagram entfernt und – nachdem sie es nochmals gepostet hatte – wiederum gelöscht.

Für den H&M-Ableger Monki hatte Byström zum zehnten Geburtstag des Labels zehn feministische Aktivistinnen in Szene gesetzt. (red, 9.10.2017)

Der Spot für Adidas.
adidas Originals

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