Die Preisträger von links nach rechts: Sandra Eibenberger, Dietmar Offenhuber und Isabella Rauch.

Foto: OSTA/Scott Mason

Austin – Handys und Chips landen in Afrika, Kathodenröhren in Asien. Das ist eines von vielen Ergebnissen, mit denen man sich der Studie "Waste is Information" von Dietmar Offenhuber nähern könnte. Der gelernte Architekt und Stadtforscher an der Northeastern University in Boston hat dafür Müll getrackt.

Aber es geht um deutlich mehr als um das Nachvollziehen der Abfallwege. Dem Wissenschafter war auch die Frage wichtig, "wie wir die Stadt und den Diskurs um Systeme wie die Müllverwertung gestalten". Im vergangenen September ist die Arbeit im Verlag MIT Press als Buch erschienen, nun wurde der Österreicher mit dem mit 10.000 Euro dotierten Ascina-Award des Wissenschaftsministeriums in der Kategorie Junior Principal Investigator ausgezeichnet.

Der Verband der österreichischen Wissenschafter in Nordamerika Ascina (Austrian Scientists and Scholars in North America) schreibt den Preis einmal im Jahr in zwei Kategorien aus, die Mittel kommen vom Wissenschaftsministerium. Die Entscheidung über die Vergabe trifft eine vom Wissenschaftsfonds FWF eingesetzte, unabhängige Jury.

Molekül- und Darmforschung

Vergeben wurden die diesjährigen Ascina Awards am Samstag im Rahmen des Austrian Research and Innovation Talk (ARIT) in Austin, Texas. Die beiden mit je 7.500 Euro dotierten Young-Scientist-Preise erhielten Wissenschafterinnen, die ihren Auslandsaufenthalt in den USA über ein Schrödinger-Stipendium des FWF finanzieren können: die Physikerin Sandra Eibenberger und die Biochemikerin Isabella Rauch.

Eibenberger ist derzeit Postdoc an der Harvard University und publizierte über die Chiralität von Molekülen. Sie zeigte, wie die spiegelgleichen Formen von Molekülen leichter voneinander getrennt werden können. Rauch, die in Berkeley in Kalifornien als Postdoc forscht, untersuchte ein spezielles Inflammasom des Magen-Darm-Trakts, das durch eine Infektion aktiviert wird und bei der Heilung eine zentrale Rolle spielt.

Am Samstag wurden schließlich auch drei Poster von jungen, in den USA tätigen Wissenschaftern und Wissenschafterinnen in einem Wettbewerb der Marshall Plan Foundation prämiert, dafür gab es 3.000, 2.000 und 1.000 Euro. Siegerin ist die Chemikerin Patricia Bubner von der University of California in Berkeley, die unter anderem erforscht, wie man Hirse in der Bay Area etablieren kann, was aufgrund der Trockenheit der Region ein Vorteil wäre. Hirse braucht weit weniger Wasser als der heute dort gepflegte Reisanbau. (Peter Illetschko aus Austin, 8.10.2017)