Paris – Eine Woche nach der Vereitelung eines Anschlags auf ein Pariser Wohnhaus hat die französische Justiz Ermittlungen gegen drei Tatverdächtige eingeleitet. Die drei zwischen 28 und 30 Jahre alten Männer wurden am Freitagabend einem Haftrichter vorgeführt und kamen in Untersuchungshaft.

Gemäß dem Antrag der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wurden die Verdächtigen wegen "Mordversuchs in einer organisierten Bande im Zusammenhang mit einem terroristischen Unternehmen" beschuldigt, wie am Samstag aus Justizkreisen verlautete. In der Nacht zum 30. September waren im Erdgeschoß eines Wohnhauses im vornehmen Westen von Paris vier Gasflaschen gefunden worden, an denen ein Handy befestigt war. Die Polizei entdeckte am Tatort DNA-Spuren eines der Verdächtigen, Aymen B., was die Ermittler auf die Spur des Trios brachte. Die Verdächtigen werden der islamistischen Szene zugerechnet.

Festnahmen am Montag

Der 29-jährige Aymen B. und der 30-jährige Amine A. waren den französischen Behörden bekannt, ihre Namen standen auf der Liste mutmaßlicher islamistischer Gefährder. Bei dem dritten Verdächtigen handelt es sich um den 28-jährigen Sami B., einen Cousin von Aymen B. Die drei Männer waren am Montag festgenommen worden. Drei ebenfalls am Montag in Polizeigewahrsam genommene Verdächtige aus ihrem Umfeld wurden wieder freigelassen.

Anti-Terrorstaatsanwalt Francois Molins hatte am Freitag gesagt, wäre der Anschlag nicht rechtzeitig verhindert worden, hätten seine Folgen verheerend sein können. Völlig unklar sei bisher, warum gerade das Wohngebäude als Ziel für den Anschlag ausgewählt worden sei. (APA, 7.10.2017)