Wels – Der Landesschulrat Oberösterreich hat einem Welser Islam-Lehrer ein vorübergehendes Unterrichtsverbot erteilt, wie Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer am Freitag mitteilte. Er erwarte von der Islamischen Glaubensgemeinschaft die Abberufung des Mannes, gegen den Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz ermitteln, weil er ein jihadistisches Video auf Facebook geteilt haben soll.

Das "Neue Volksblatt" hatte am Freitag über den Fall berichtet. Der Mann soll das Video demnach bereits 2013 geteilt, aber erst vor Kurzem gelöscht haben. "In einer Slideshow sind Terroristen mit schweren Waffen und schwarze Reiter mit IS-Flagge zu sehen", wird das Bildmaterial in der Zeitung beschrieben, dazu seien Fotos diverser geistiger Väter des islamistischen Terrors eingeblendet.

Enzenhofer teilte daraufhin mit, er habe der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich als Dienstgeber des Religionslehrers und dem zuständigen Fachinspektor mitgeteilt, dass er eine Abberufung des Mannes aus dem Unterricht erwarte. Denn der Islam-Lehrer wäre dazu verpflichtet gewesen, dem Landesschulrat mitzuteilen, dass Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz gegen ihn ermitteln. Als "Sofortmaßnahme" sei ein vorübergehendes Unterrichtsverbot erteilt worden.

ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer verlangte in einer Aussendung, dass "mit der ganzen Härte des Gesetzes durchgegriffen" beziehungsweise jedes rechtliche Mittel ausgeschöpft werde. "Nationalistisch islamistische Haltungen, die nicht mit unseren Prinzipien von Demokratie und Rechtsstaat vereinbar sind, haben bei uns keinen Platz." (APA, 6.10.2017)