Blade Runner 2049 (USA/GB/CDN 2017, 163 min)
Regie: Denis Villeneuve
Mit: Ryan Gosling, Harrison Ford, Jared Leto, Robin Wright, Ana de Armas, Edward James Olmos

Vor 35 Jahren machte Harrison Ford als "Blade Runner" (1982) im düster-verregneten Los Angeles des Jahres 2019 Jagd auf künstliche Menschen – und wurde sich dabei seiner eigenen Menschlichkeit unsicher. Ridley Scotts stilprägender Neo-Noir-Thriller soll der erste Film gewesen sein, den der zuletzt für "Arrival" (2016) gefeierte Science-Fiction-Regisseur Denis Villeneuve auf Videokassette hatte. Nun bringt der Kanadier die Fortsetzung ins Kino: den 30 Jahre später angesiedelten "Blade Runner 2049", in dem der Polizeibeamte K (Ryan Gosling) ein Geheimnis zutage fördern soll, "welches das Potenzial hat, die noch vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen ins Chaos zu stürzen".
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Happy End (A/D/F 2017, 110 min)
Regie: Michael Haneke
Mit: Isabelle Huppert, Mathieu Kassovitz, Jean-Louis Trintignant, Fantine Harduin, Dominique Besnehard, Toby Jones

Michael Haneke porträtiert in seinem neuen Film die ihm wohlvertraute Welt des europäischen Großbürgertums, konkret die französische Industriellenfamilie Laurent. Mit nüchternem, distanzierten Blick zeigt Haneke die pragmatische Kühle von Tochter Anne (Isabelle Huppert), die Lebensunlust des alten Patriarchen Georges (Jean-Louis Trintignant), die emotionale Verlorenheit von Sohn Thomas (Mathieu Kassovitz). Alle haben Probleme, sich einander verständlich zu machen, schaffen es nicht, sich anzunähern. Nach der verhalten aufgenommenen Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes kommt die Haneke-Arbeit nun regulär ins Kino.
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Foto: Filmladen

Eine fantastische Frau (USA/D/E/Chile 2017, 104 min)
Regie: Sebastian Lelio
Mit: Daniela Vega, Francisco Reyes, Luis Gnecco, Aline Küppenheim, Amparo Noguera

Wie schon im Vorgängerfilm des Chilenen Sebastian Lelio, dem bei der Berlinale mit einem Silbernen Bären bedachten "Gloria", steht auch diesmal eine Frau im Fokus. Die "fantastische Frau" indes, von der der Regisseur uns erzählt, war einmal ein Mann. Marina liebt einen deutlich älteren Herren, Orlando. Ihretwegen hat dieser seine Familie verlassen. Nach Orlandos plötzlichem Tod aber sieht sich Marina nicht nur dem Misstrauen von Orlandos Familie ausgesetzt.
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Foto: Polyfilm

Mein Leben – Ein Tanz (USA/E/ISL 2016, 83 min)
Regie: Lucija Stojevic

Salvador Dali liebte die Flamenco-Tänzerin La Chana ebenso wie Peter Sellers, der sie nach Hollywood holen wollte. Und doch blieb La Chana bis heute schlicht die Göttin des Flamenco. Die junge kroatische Regisseurin Lucija Stojevic widmet der Grande Dame ihrer Zunft nun eine Doku als künstlerische Verbeugung. Sie zeichnet das oftmals schwierige Privatleben der Künstlerin nach, das von einer Ehehölle mit einem Machogatten gekennzeichnet war. Und doch ließ sich La Chana nie von ihrem Weg abbringen, was die 70-Jährige unter Beweis stellt – bei einem Flamenco im Sitzen. >>> Zur STANDARD-Filmkritik

Foto: Polyfilm

Das Unmögliche Bild (D/A 2016, 70 min, exklusiv im Metro Kinokulturhaus)
Regie: Sandra Wollner
Mit: Jana McKinnon, Eva Linder, Andrea Schramek, Isabel Schmidt, Mira Reisinger

Wien Mitte der 1950er: Nach dem Tod ihres Vaters setzt die 13-jährige Johanna die Tradition fort, das Leben ihrer Familie auf 8mm-Film zu bannen. Die Heranwachsende zeigt ihre Schwester, den Hund Cora, die Mutter, die Großeltern und nicht zuletzt jene vielen Frauen, die sich regelmäßig in der Wohnung versammeln – mit Schnaps und Rauchwaren bewaffnet. Gekocht wird in "Omas Kochklub" nämlich nicht. Aus diesem Setting schafft Nachwuchsregisseurin Sandra Wollner (Jahrgang 1983) eine Coming-of-Age-Geschichte, die unsere Konstruktion von Erinnerung und Vergangenheit infrage stellt.

Foto: Film Academy Baden-Württemberg

My Little Pony (USA/CDN 2017, 89 min)
Regie: Jayson Thiessen

Bunt, bunter, ponybunt: Nun hat es auch die Hasbro-Spielzeugreihe "My little Pony" auf die Leinwand geschafft. Darin muss Einhorn Twilight Sparkle mit ihren Freundinnen Applejack, Rainbow Dash, Pinkie Pie, Fluttershy und Rarity um ihr friedvolles Leben in der kunterbunten Stadt Ponyville kämpfen. Schließlich stört der böse Storm King die Vorbereitungen zum großen Freundschaftsfest, unterstützt von seiner gemeinen Kommandantin Tempest. Die beiden übernehmen die Macht in Ponyville und wollen den quietschebunten Ponys ihre magischen Kräfte rauben. So müssen Twilight und ihre Gang zu einem Abenteuer aufbrechen, um ihre Heimat und letztlich die gesamte Welt zu retten.

Foto: tobis

Unter Deutschen Betten (D 2017, 100 min)
Regie: Jan Fehse
Mit: Veronica Ferres, Heiner Lauterbach, Magdalena Boczarska, Milan Peschel, Simon Schwarz, Monika Gruber, Oliver Pocher

Mit "Unter deutschen Betten" schafft es mal wieder ein Bestseller auf die Leinwand. Im Film spielt Veronica Ferres die alternde Schlagerdiva Linda, die an ihrem Comeback arbeitet. Betrogen von ihrem Langzeitfreund und Produzent Friedrich (Heiner Lauterbach) wird sie aus der gemeinsamen Münchner Luxusvilla geworfen und muss sich alleine durchschlagen. An ihrer Seite ist nur noch ihre frühere polnische Reinigungskraft Justyna (Magdalena Boczarska). Gemeinsam machen sich die zwei Frauen an den Putzdienst bei den Schönen und Reichen.

Foto: Centfox

Meine glückliche Familie (D/F/Georgien 2017, 119 min)
Regie: Nana Ekvtimishvili, Simon Groß
Mit: Ia Shugliashvili, Merab Ninidze, Berta Khapava, Tsisia Qumsishvili, Giorgi Khurtsilava

An ihrem 52. Geburtstag trifft die Literaturlehrerin Manana (Ia Shugliashvili) eine folgenschwere Entscheidung: Sie wird ausziehen. Ausziehen aus der kleinen Familienwohnung, in der sie mit drei Generationen lebt und stets für alle verfügbar ist – während nach ihren Bedürfnissen niemand fragt. Von ihrem Entschluss geschockt sind sowohl Mananas Mann Soso (Merab Ninidze), ihre Mutter Lamara (Berta Khapava) und ihre Tochter Nino (Tsisia Kumsishvili). Und doch lässt sich die resolute Manana nicht beirren und zieht ohne Erklärung von dannen. In ihrer neuen Wohnung kann Manana dann erstmals so richtig durchatmen. Und ist erstmals in ihrem Leben wirklich allein. (APA, red, 6.10.2017)

Foto: Waystone Film