Im Kobernaußerwald in Oberösterreich mussten früher gefällte Bäume mühsam mit Fuhrwerken abtransportiert werden. Über größere Distanzen war es meist besser, Holz zu "triften": Dabei wurde das Holz mit der Kraft des Wassers zum Inn geschwemmt und dort auf Schiffe verladen.
Von Schneegattern…
Entlang des Schwemmbaches (nomen est omen) und des kleinen Flusses der Mattig lässt sich auch heute noch die historische Innviertler Holztrift (betrieben 1765 bis 1897) erfahren. Sogar wortwörtlich. Am "Triftweg" nämlich. Dieser Radweg führt von Schneegattern zum Schloss Hagenau am Inn. Infotafeln erzählen u. a. von der Holztrift, zudem locken Kirchen, Denkmäler, Museen oder Themenwege in der Nähe.
Ebenso die Naturschutzgebiete "Feuchtgebiet Teichstätt" bei Friedburg und "Hagenauer Bucht" am Inn. Manche dieser Attraktionen liegen allerdings etwas abseits der Radroute und sind nicht ausgeschildert. Um nicht unabsichtlich vorbeizuradeln, empfiehlt sich vorab ein Blick in die hilfreiche Triftweg-Broschüre. Sie liefert Detailinfos zu Routenverlauf und Sehenswürdigkeiten.
Der Triftweg ist grundsätzlich gut mit olivgrünen Richtungspfeilen beschildert. Zumindest, wenn man im Raum Munderfing – Mattighofen die östliche der beiden Routenvarianten nimmt. Dennoch ist Aufmerksamkeit nötig, da es an einigen wenigen Kreuzungen trotzdem Unklarheiten gibt.
…bis Hagenau oder Braunau
Die 44 Kilometer von Schneegattern bis Hagenau sind fahrtechnisch einfach. Sie verlaufen tendenziell bergab, ohne große Gegensteigungen, zu ca. 90 Prozent auf Asphalt, der Rest auf Schotterstraßen. Ein einfaches Tourenrad reicht somit völlig. Wer in Hagenau kein zweites Auto abgestellt hat, folgt am besten dem Inn-Radweg noch rd. sechs Kilometer weiter bis Braunau. Von dort geht es mit der Bahn zurück zum Bahnhof Friedburg-Lengau. Wermutstropfen dabei: Danach sind noch einmal sieben Kilometer mit dem Rad nach Schneegattern fällig. (Uwe Grinzinger, 6.10.2017)
Weitere Outdoor-Tipps: Google Maps: Wandern, Radfahren, Schneeschuh- und Skitouren in Österreich