Traismauer – Dass Ärzte Papst Johannes Paul II. vor einer Operation einmal Blut abgenommen haben, sorgt in der Stadtpfarre Traismauer für Freude. Denn das Blut wurde damals nicht benötigt und dem Papstsekretär, dem späteren Krakauer Erzbischof Stanislaw Dziwisz, übergeben, der einen Tropfen davon vor kurzem der Pfarre im Bezirk St. Pölten-Land überließ. Die Blutreliquie wurde am Sonntag in einem goldenen Reliquiar bei einem Seitenaltar der Kirche feierlich eingesetzt.

Ein Tropfen päpstliches Blut befindet sich in dem goldenen Reliquiar.
Foto: Stadtpfarre Traismauer

Die Idee, sich um päpstliches Blut zu bemühen, kam auf, als Stadtpfarrer Dechant Josef Seeanner im Vorjahr seinen Fünfziger beging und der Pfarrgemeinderat ihm mit der Ausleihe von Reliquien, darunter eine Blutreliquie, eine Freude machen wollte. Der Menschenandrang sei so groß gewesen, dass man Kardinal Dziwisz um eine dauerhafte Gabe bat, so Seeanner. Offenbar mit Erfolg.

Holzstatue wurde angefertigt

Auch eine Holzstatue, die den 2005 verstorbenen Pontifex darstellt, wurde angefertigt. Deren Anschaffung hat der St. Georgs-Orden unterstützt, ein Orden des Hauses Habsburg-Lothringen, dem auch Politiker wie Norbert Hofer oder Erwin Pröll angehören.

Am Sonntag erfolgte die feierliche Einsetzung. Rechts im Bild zu sehen ist auch die 60 Zentimeter hohe Figur, die Papst Johannes Paul II. darstellt.
Foto: Stadtpfarre Traismauer

Eine Abordnung war am Sonntag beim Gottesdienst zugegen, in dem Seeanner bat: "Der heilige Johannes Paul möge uns durch seine Reliquie helfen, dass in unserer Pfarre, in unserem Land die Sehnsucht nach Gott größer wird."

Die Blutreliquie ist hinter Panzerglas in einer Nische in einem Seitenaltar der Stadtpfarrkirche Traismauer ausgestellt. Die Kirche ist täglich von 7 bis 18 Uhr geöffnet.
Foto: Stadtpfarre Traismauer

(spri, 25.9.2017)