London – Für die Zeit nach dem Brexit strebt die britische Premierministerin Theresa May laut Medieninformationen eine zweijährige Übergangsphase an. Die Regierungschefin werde in einer Rede in Florenz am Freitag voraussichtlich einen entsprechenden Vorschlag machen, twitterte die BBC-Reporterin Laura Kuenssberg am Donnerstag.

Sie habe "davon erfahren", teilte die Journalistin in ihrer Twitter-Botschaft mit, die sie nach einem Treffen Mays mit Ministern veröffentlichte. Zuletzt hatten auch mehr als 100 britische Unternehmen eine mehrjährige Übergangslösung für die Zeit nach dem geplanten EU-Austritt gefordert. Jobs und Geschäftswachstum seien auf beiden Seiten bedroht, solange die Unternehmen sich auf eine Trennung von der EU ohne konkrete Vereinbarungen über die künftigen Beziehungen einstellen müssten.

Um den geordneten EU-Ausstieg Ende März 2019 vollziehen zu können, müssten die technischen Verhandlungen bis November 2018 abgeschlossen sein, betonte EU-Chefunterhändler Michel Barnier am Donnerstag in Rom. Er warte auf einen Vorschlag Mays zu der Frage, welche Rechte EU-Bürger nach einem Brexit auf der Insel genießen sollten.

Die Brexit-Gespräche sind bisher nur stockend angelaufen. Zu den strittigen Fragen zählen die britischen Finanzverpflichtungen, die künftigen Rechte der EU-Bürger in Großbritannien sowie der Status der Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland. "Wir erwarten, dass sich Großbritannien klar bekennt", sagte Barnier. Zugleich sehe er der Rede Mays in Florenz in "konstruktivem Geist" freudig entgegen. (APA, Reuters, 21.9.2017)