Wien – Neun Jahre hat es gedauert, aber am Wochenende wird wieder in der Wiener Freudenau galoppiert. Zu verdanken ist das einer Gruppe von Wiener Gastwirten, die am Rennplatz hinter dem Lusthaus das Großevent Vienna Ascot veranstalten. Am Samstag (ab 13.30 Uhr) stehen fünf Rennen auf dem Programm. Dafür, dass die auch gut besetzt sind, sorgt die Dotation von insgesamt 65.000 Euro. Fast die Hälfte fließt im österreichischen St. Leger, das damit um 50 Prozent über der Dotation des Derbys liegt, das vor zwei Wochen in Ebreichsdorf stattfand.

Das St. Leger führt traditionell über 2800 Meter, der Start erfolgt vor den Tribünen – eine Attraktion für die Zuschauer. Übrigens eine halbe Stunde vor dem Vorbildrennen, das am gleichen Tag im englischen Doncaster über die Bahn geht. Am Ladies Day darf ein Rennen für die Amateurreiterinnen nicht fehlen, für das neben den Österreicherinnen Carolin Stummer und Hana Jurankova auch Damen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Schweden und Großbritannien in den Sattel steigen.

Aus München kommt Trainer Werner Glanz, der einst seine Karriere in der Freudenau begann, mit vier Galoppern, aus Iffezheim Gerald Geisler, der ebenfalls quasi in der Freudenau aufgewachsen ist. Als Abschlussbewerb ist ein traditionelles Hürdenrennen, der Preis vom Kahlenberg über 3600 Meter, angesetzt, in dem sieben Galopper aus Ungarn, der Slowakei und Tschechien an den Start kommen. Vielleicht ist dieser Renntag der Ansatzpunkt für den künftigen Betrieb auf einer der schönsten Rennbahnen der Welt.

Der Sonntag steht ab 12 Uhr vor den Kaisertribünen im Zeichen der Nostalgie, unter anderem mit einer Kavallerieparade und einem Oldtimer-Corso. Das erste Wiener Kamelrennen schließt ab. (Nikolaus Dolenz, 16.9.2017)