Madrid – Mit ordentlich Trara weiht Atletico Madrid am Samstag sein neues Stadion ein. Ein Musikfestival und eine Show der spanischen Luftwaffe bilden den Rahmen für die feierliche Eröffnung des Estadio Wanda Metropolitano. Selbst König Felipe VI. wird die "Matratzenmacher" beehren. Anders als die große Mehrheit der spanischen Royals ist der 49-Jährige kein Anhänger von Real Madrid, sondern Fan von Atletico – eines Vereins, der traditionell vor allem in den Arbeitervierteln der spanischen Hauptstadt sehr beliebt ist.

Abends tritt Atletico dann gegen Malaga an.

Das ehemalige Leichtathletik-Stadion wurde seit November 2011 um geschätzte 250 Millionen Euro in eine 67.703 Zuschauer fassende topmoderne Fußball-Arena verwandelt. Komplett fertiggestellt dürfte das Stadion zwar erst im Dezember sein, dennoch wird der Umzug nach 50 Jahren im Estadio Vicente Calderon schon jetzt offiziell vollzogen.

Bei Trainer Diego Simeone war die Vorfreude deutlich spürbar. "Die Fans werden sich in dieses Stadion verlieben. Es ist wunderschön, gibt ein Gefühl der Kraft und wird wie ein Hexenkessel sein", versprach der Argentinier. Aufgrund der Arbeiten am Stadion musste Atletico die ersten vier Pflichtspiele auswärts absolvieren und tritt nun erstmals in dieser Saison vor Heimpublikum an.

Der zweimalige Champions-League-Finalist liegt nach drei Runden vier Punkte hinter dem Spitzenreiter FC Barcelona, der ebenfalls am Samstag auswärts gegen Getafe antritt. Dabei ruhen die Hoffnungen der Katalanen einmal mehr auf Lionel Messi, der in den vergangenen drei Barca-Partien sieben Tore erzielte.

Aufgrund des Abgangs von Neymar und der fehlenden Topform von Luis Suarez scheint der Vizemeister mehr denn je abhängig vom argentinischen Superstar zu sein. Umso größer sind die Sorgen der Fans, weil Messi seinen neuen Kontrakt noch immer nicht unterzeichnet hat.

Diesbezüglich beruhigte aber der zuletzt in die Kritik geratenen Barcelona-Präsident Josep Maria Bartomeu. "Wir werden ein Foto machen, wenn er unterschreibt, hoffentlich noch in diesem Jahr. Doch es gibt keine Eile. Sein Vater hat den Vertrag schon unterschrieben, und Leo spielt schon jetzt unter den Bedingungen des neuen Vertrags", erzählte Bartomeu. Messis Vater fungiert als Berater des fünffachen Weltfußballers.

Während der Argentinier am Wochenende wieder auf Torjagd geht, ist sein Dauerrivale neuerlich zum Zuschauen verurteilt. Cristiano Ronaldo sitzt am Sonntag im Auswärtsmatch von Real Madrid gegen Real Sociedad das letzte Spiel seiner Sperre ab. Gerade im Baskenland könnte der Portugiese schmerzlich vermisst werden, schließlich müssen die Madrilenen auch auf den verletzten Karim Benzema und den gesperrten Marcelo verzichten. Außerdem legte Real Sociedad mit drei Siegen aus drei Partien einen optimalen Start hin und liegt damit so wie Barcelona vier Punkte vor den "Königlichen". (APA, 15.9. 2017)