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In Japan wird über die Bedrohung durch Nordkorea berichtet.

Foto: REUTERS/Toru Hanai

Pjöngjang – Nordkorea droht nach den jüngsten UN-Sanktionen Japan mit der Vernichtung durch eine Atombombe und den USA mit "Asche und Finsternis". "Mit der Atombombe von Juche sollen die vier Inseln der Inselgruppe im Meer versinken", teilte das nordkoreanische Friedenskomitee für Asien und den Pazifik, das für Außenpolitik und Propaganda zuständig ist, am Donnerstag über die amtliche Nachrichtenagentur KCNA mit.

Juche ist die nordkoreanische Staatsdoktrin, eine Mischung aus Marxismus und einer extremen Form von Alleingang-Nationalismus. "Japan muss nicht länger in unserer Nähe existieren", hieß es. Japan hatte Korea im Zweiten Weltkrieg besetzt.

UN-Sicherheitsrat "Werkzeug des Teufels"

In den USA sollten alle Vergeltungsmaßnahmen zum Einsatz kommen, die bis jetzt vorbereitet worden seien, erklärte das Komitee. "Lasst uns das Kernland der USA auf Asche und Finsternis reduzieren." Nordkorea fordert zudem die Auflösung des UN-Sicherheitsrats, bei dem es sich um ein "Werkzeug des Teufels" handle, in dem "mit Geld bestochene" Länder vertreten seien, die auf Anweisung der USA handelten.

Japan kritisierte die nordkoreanischen Drohungen scharf. Die Erklärung sei aggressiv und ungeheuerlich, erhöhe die Spannungen in der Region und sei völlig inakzeptabel, sagte Kabinettssekretär Yoshihide Suga. Der Sicherheitsrat hatte am Montag als Reaktion auf den sechsten nordkoreanischen Atomtest weitere Strafmaßnahmen verhängt.

Neue EU-Sanktionen

Die Europäische Union verschärft wegen der Atomkrise ihre Sanktionen gegen Nordkorea entsprechend den Vorgaben der Vereinten Nationen. So sollen Nordkoreaner in der EU künftig keine Arbeitserlaubnis mehr bekommen, wie der Rat als Vertretung der EU-Länder am Donnerstag in Brüssel mitteilte.

Auch werde ein absolutes Verbot sämtlicher Ausfuhren von Kohle, Eisen, Eisenerz, Meeresfrüchten, Blei und Bleierz verhängt.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte im August und September zusätzliche Strafmaßnahmen gegen Nordkorea beschlossen. Hintergrund sind die immer neuen Raketen und Atomtests des kommunistischen Lands, die gegen frühere Beschlüsse des UNO-Sicherheitsrats verstoßen. (APA, 14.9.2017)