Diese beiden Elsbeerbäume sind um die 150 Jahre alt.

Foto: Thomas Ruzicka

Das orange Elsbeerblatt dient als Wegweiser.

Foto: Thomas Ruzicka

Das Marterl befindet sich nach dem Kloster Hochstraß.

Foto: Thomas Ruzicka

Am Hegerberg kann im Johann Enzinger Haus eine Rast eingelegt werden.

Foto: Thomas Ruzicka

In der Gegend südlich von Böheimkirchen, dort, wo der Wienerwald ins Alpenvorland übergeht, wachsen die wenig bekannten Elsbeer-Bäume. Meistens stehen sie vereinzelt in den Wiesen und Weiden und kennzeichnen so die landschaftlich schöne Region. Von diesen Bäumen, deren Blätter sich im Herbst orangerot färben, gibt es dort etwa tausend Stück. Von einem Verein werden sie gehegt und ihre Produkte – es können die Blüten ebenso verwendet werden wie die Beeren – vermarktet. Schnäpse, Brände, Aufstriche können bei den etwa 40 Bauern erworben werden, die sich der Erhaltung der Adlitzbeere, wie sie auch heißt, verschrieben haben.

Die Wanderung ist abwechslungsreich. Man startet in Kropsdorf, einem Ortsteil von Michelbach. Mit einem orangen Schild gut sichtbar gekennzeichnet geht es links in eine Sackgasse hinein, vorbei beim Anwesen Hausbauer, Familie Vonwald und zum kleinen Parkplatz bei einer Scheune. Dort liegen häufig Informationen zu Elsbeere und Wanderweg auf.

Nur eine Einkehr unterwegs

Insbesondere auf dem ersten Abschnitt erfährt man viel über die Elsbeere, wandert auf wenig befahrenen Güter- und Zufahrtsstraßen, später auf schönen Wiesen- und Wanderwegen. Man könnte das erste Highlight, das Johann-Enzinger-Haus am Hegerberg auch auslassen, schließlich geht es auf einer eher zähen Steigung hinauf zu der Hütte und man muss den Weg – rund 700 Meter – wieder runtergehen, um bei dem Kreuz auf dem Hegerbergsattel scharf abzubiegen und auf dem Österreichischen Weitwanderweg Nr. 404 den zweiten Teil der Wanderung zu begehen.

Empfohlen wird diese Abkürzung aber nicht. Die Hegerberghütte ist die einzige Verpflegungsmöglichkeit auf der Strecke, hat eine gutbürgerliche Küche und eine schöne Rundumaussicht. Da man mit dem Auto hinkommt, sind Lokal und Kinderspielplatz häufig recht voll.

Verjüngungskur im Wald

Der zweite Abschnitt dieser Rundwanderung ist idyllischer als der erste. Schattige Waldstücke mit alten Hohlwegen wechseln sich mit schmalen, grasverwachsenen Pfaden ab. Der Wiesenwienerwald, wie die Gegend auch heißt, zeigt sich von seiner schönsten Seite. Viele alte Elsbeerbäume, deren Beeren ab September geerntet werden, sieht man, aber auch junge Exemplare. Weil der Baumbestand recht alt ist – der ausgewachsene Baum kann 200, 300 Jahre alt werden – wurde ein Verjüngungsprogramm gestartet. Immer wieder sieht man gegen den Wildbiss sorgsam eingepackte junge Bäumchen in den Wiesen stehen.

Man passiert das renovierte Refugium Hochstrass, ein Seminar- und Klausurhotel, dessen Restaurant für Laufkundschaft in der Regel nicht geöffnet ist.

Es empfiehlt sich, die Rundwanderweg-Markierung sehr genau zu beachten. Es ist dies ein herbstlich gefärbtes orangefarbenes Elsbeerblatt, hingesprayt auf Bäume und auf Steine. Die Spitze des mehrzackigen Blattes zeigt immer in die Richtung, in die man gehen soll. Gerade beim letzten Teil der Wanderung wird dies wichtig, da es oft querfeldein geht, über Lichtungen und entlang von Waldrändern. Der Weg ist streckenweise stark verwachsen, sodass man die strahlend orangen Schilder nicht immer bemerkt. (Johanna Ruzicka, 15.9.2017)

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