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Foto: REUTERS/Benoit Tessier/Illustration

Für die einen ist die Kryptowährung Bitcoin Vorbote eines Paradigmenwechsels im Geldwesen, für andere bloß eine gewaltige Finanzblase. Zu Letzteren zählt eindeutig der streitbare JPMorgan-Chef Jamie Dimon. Am Dienstag bezeichnete er Bitcoin auf einer Investorenkonferenz als "Betrug", eine Blase schlimmer als Hollands Tulpenzwiebelmanie im 17. Jahrhundert. Sollten seine Mitarbeiter mit Kryptowährungen handeln, würde er sie feuern. Einerseits verstoße es gegen die Regeln der Bank, zudem seien solche Personen dumm – was aus Dimons Sicht beides gefährlich für sein Geldhaus ist.

Starke Worte, die den Bitcoin-Kurs unter die Marke von 4000 Dollar drückten. Wohl zurecht, wenn man diesen Aussagen Dimons Vita zugrunde legt. Denn allen Anschein nach hat der Ende 2005 inthronisierte Bankchef ein untrügliches Gefühl dafür, wann Finanzblasen zu platzen drohen.

Im Jahr 2006, also rechtzeitig vor dem Aufkochen der Finanzkrise, verschnürte das Institut noch während des boomenden US-Immobilienmarkts gute mit deutlich weniger guten Hypothekarkrediten zu hübschen Paketen. Mit Bestnoten der Ratingagenturen versehen, wurden diese toxischen Papiere anschließend weiterverkauft – damit war das Problem nicht aus der Welt, aber aus der Bilanz.

Weniger gelungen fand die US-Staatsanwaltschaft diesen Lösungsansatz. Sieben Jahre später fasste das Geldhaus deshalb eine Rekordstrafe von 13 Milliarden Dollar aus, weil es gegen Regeln verstoßen hatte. Und im Rückblick war die Aktion wohl auch nicht allzu klug – dennoch durfte Dimon seinen Job behalten. (aha, 14.9.2017)