Bild nicht mehr verfügbar.

Real Madrid soll sich für Timo Werner interessieren.

Foto: AP/Stollarz

Leipzig – RB Leipzig will nun auch in der Fußball-Champions-League mit Tempofußball überraschen. Vorjahreshalbfinalist Monaco kommt am Mittwoch (20.45 Uhr/live ORF eins und Sky) als erste Standortbestimmung gerade recht. Trainer Ralph Hasenhüttl sprach von einer "Reifeprüfung", Sportdirektor Ralf Rangnick forderte "eine Leistung am Limit". Auch Real Madrid, Dortmund und Liverpool sind im Einsatz.

Die nächsten Wochen werden zeigen, wie weit RB in seiner Entwicklung tatsächlich ist. Der erste internationale Auftritt einer Leipziger Mannschaft seit 1988 – der 1. FC Lok Leipzig schied im UEFA-Cup gegen Napoli aus – sei schon allein deswegen eine Reifeprüfung, "weil die nächsten Wochen eine ganz andere Belastung darstellen werden", meinte der Steirer Hasenhüttl im Gespräch mit dem "kicker". "Sieben Spiele in gut drei Wochen, das hatte ich als Trainer noch nie, das ist für uns alle Neuland."

Keita fällt aus

Leipzig wird sein Debüt aber wohl ohne Naby Keita absolvieren müssen. Der 22-jährige Mittelfeldspieler brach am Dienstagabend die letzte Trainingseinheit ab.

"Wenn über Nacht nicht noch ein Wunder passiert, wird er morgen nicht spielen können", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl. "Über die möglichen Alternativen mache ich mir jetzt Gedanken. Mit Konrad Laimer, Stefan Ilsanker und Kevin Kampl haben wir mehrere Optionen auf der Sechs", ergänzte der Österreicher.

Die Vorzeichen könnten unterschiedlicher nicht sein: Debütant gegen Vorjahres-Halbfinalist. In Sachen Fußball-Philosophie haben beide Clubs aber eine ähnliche DNA. Die Monegassen haben sich den Ruf als eine der besten Adressen für die Ausbildung junger Talente erarbeitet, nicht zuletzt wegen den 462 Millionen Euro an Transfereinnahmen seit 2014. Kylian Mbappe (PSG), Benjamin Mendy und Bernardo Silva (beide Manchester City) oder Tiemoue Bakayoko (Chelsea) – allein in diesem Sommer haben mehrere Hochkaräter Monaco gewinnbringend verlassen.

Europas Topklubs jagen Timo Werner

Ins Visier der Spitzenclubs ist längst auch Leipzigs Timo Werner geraten. Angeblich ist sogar Real Madrid auf den 21-Jährigen aufmerksam geworden. Nach Angaben der spanischen Sportzeitung "AS" wollen die Königlichen den deutschen Nationalstürmer für die nächste Saison verpflichten. Dessen Vertrag läuft jedoch bis 2020 – ohne Ausstiegsklausel.

Der Champions-League-Titelverteidiger aus Madrid beginnt seine Saison vor eigenem Publikum gegen APOEL Nikosia. Den Saisonstart hatte sich Real mit fünf Punkten aus drei Ligaspielen definitiv anders vorgestellt. Nichtsdestotrotz ist das Ensemble um den in der Primera Division noch gesperrten Weltfußballer Cristiano Ronaldo auch in dieser Saison wieder der große Titelanwärter und will unbedingt ins Endspiel am 26. Mai in Kiew.

Im Parallelspiel der Gruppe H empfängt Tottenham im Wembley-Stadion Borussia Dortmund. Gut vier Jahre nach der bitteren 1:2-Finalniederlage gegen Bayern München wollen es die Dortmunder im englischen Fußball-Heiligtum diesmal besser machen und mit einem Sieg die Weichen zum Weiterkommen stellen.

Klopp will Revanche

Eine besondere Mission verfolgt Jürgen Klopp, der deutsche Liverpool-Trainer. Der Club aus der Hafenstadt, der erst zum zweiten Mal in den vergangenen acht Jahren im Wettbewerb vertreten ist, möchte auf der europäischen Bühne wieder im Konzert der Großen mitspielen. Klopp soll den Weg dafür ebnen.

Zum Auftakt geht es ausgerechnet gegen eine spanische Mannschaft, die Klopp noch in negativer Erinnerung haben dürfte. Der FC Sevilla fügte ihm seine vielleicht bitterste Niederlage als Liverpool-Trainer zu. Die Spanier setzten sich am 18. Mai 2016 im Europa-League-Finale mit 3:1 gegen die "Reds" durch.

Die anderen Gegner in der Gruppe sind Spartak Moskau und NK Maribor und damit machbare Aufgaben. Eine Studie des Unternehmens Gracenote kam zu dem Schluss, dass Liverpool von allen englischen Teams in der Champions League mit 81 Prozent die besten Chancen darauf hat, die Gruppenphase zu überstehen. (APA, 12.9.2017)