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Wien – Die Republik Österreich macht erstmals von der seit Februar neuen Möglichkeit Gebrauch, eine Bundesanleihe mit 100-jähriger Laufzeit auf den Markt zu bringen. Bisher war die Laufzeit auf 70 Jahre begrenzt. Dienstagabend verkündete Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), dass es gelungen sei, drei Milliarden Euro zu platzieren. Die Nachfrage lag bei rund elf Milliarden Euro. Bei einer ebenfalls am Dienstag aufgelegten fünfjährigen Bundesanleihe lagen die Angebote über 11,5 Milliarden Euro.

Laufzeit bis 2117

Die hundertjährige Emission wird eine Laufzeit bis 20. September 2117 aufweisen. Es wäre das erste Papier in der Eurozone mit einer so langen Laufzeit.

Die angebotene Rendite für die 100-jährige Bundesanleihe lag kurz vor Schließung der Bücher um 50 bis 55 Basispunkte über jener der bereits bestehenden 30-jährigen Bundesanleihe, die aktuell am Sekundärmarkt mit 1,51 Prozent rentiert – ergibt in Summe also etwa eine Rendite von 2,00 bis 2,05 Prozent. Die endgültige Preisfestsetzung und somit das Endergebnis der beiden heutigen syndizierten Emissionen wird seitens der Oesterreichischen Bundesfinanzierungsagentur erst in den späten Abendstunden vorliegen.

Im Oktober 2016 hatte die Republik erstmals eine 70-jährige Staatsanleihe mit einer Rendite von 1,53 Prozent auf historisch extrem niedrigem Niveau begeben, die auf sehr großes Investoreninteresse gestoßen war. (APA, 12.9.2017)