Der Scenic mit dem 48-Volt-System beim Rekuperieren, also beim Rückgewinnen von Energie beim Bremsen.

Foto: Renault

Wien – Es sind nicht unbedingt ein paar hundert Volt notwendig, um in den Genuss elektrischer Unterstützung zu kommen. Manchmal reichen auch 48 Volt, oder man kommt sogar mit zwölf Volt aus.

Boosterjet

Ein hübsches Beispiel für die einfachste Form der Hybridisierung ist der Suzuki Swift 1,0 Boosterjet mit zwölf Volt, ein relativ leichter, kleiner Kompaktwagen. Ein riemengetriebener Startergenerator sorgt nicht nur für eine nahezu geräuschlose Start-Stopp-Automatik, sondern ist auch in der Lage, den kleinen, kräftigen Turbomotor aus dem Stand heraus mit 2,3 Kilowatt (kW) Leistung zu unterstützen. Das genügt immerhin, um die typische Anfahrschwäche dieses Motorentyps zu beseitigen und ein nennenswertes Maß an Rekuperationsleistung beim Bergabfahren und Bremsen zu erreichen und damit den Verbrauch zu senken.

Der Scenic mit dem 48-Volt-System beim Rekuperieren, also beim Rückgewinnen von Energie beim Bremsen.
Foto: Renault

Durch zwölf Volt ist aber der Leistungsumfang dieser Maßnahmen begrenzt. Deshalb haben sich die Autohersteller mittlerweile auf eine zusätzliche 48-Volt-Ebene geeinigt, um auch schwereren und leistungsfähigeren Autos auf die Beine zu helfen. Hier kann man mit elektrischen Leistungen von fünf bis 15 Kilowatt rechnen, eine Größenordnung, die eine elektrische Unterstützung schon in weiten Bereichen des Fahrens inklusive Segeln mit abgestelltem Motor ermöglicht. Mit einem 48-Volt-Netz unterliegt das Auto aber noch nicht den speziellen elektrischen Sicherheitsanforderungen von Systemen mit mehreren Hundert Volt Spannung. Außerdem ist mit 48-Volt-Bordnetz die Verwendung eines elektrischen Verdichters (Turbo) möglich. (Rudolf Skarics 8.10.2017)