Giorgio Armani lässt die Gerüchteküche brodeln.

Foto: AFP/Patrick Kovarik

Mailand – Mailands Top-Modedesigner Giorgio Armani gönnte sich eine Sonderdividende von 80 Millionen Euro. Dies ist eine Neuheit. Denn bisher wurden die kontinuierlich wachsenden Gewinne stets den Rücklagen zugeführt. Was der 83-jährige Modeschöpfer mit seiner Sonderdividende machen will, steht in den Sternen. Gerüchte zirkulieren, dass er damit unter anderem auch seine Luxusvilla und Weingut auf der Insel Pantelleria verschönern wolle.

Das von Giorgio Armani in den SiebzigerJahren begründete und nach ihm benannte Modeimperium zählt zu Italiens Musterknaben. Nicht nur, dass der Markenname Giorgio Armani weltweit wegen seiner lässigen Eleganz zum Kult wurde. Auch finanziell punktet der Italiener.

Keine Schulden

Das Unternehmen weist keinerlei Verbindlichkeiten gegenüber Banken und eine Liquidität von knapp 800 Millionen Euro auf. Zwar ging der Umsatz im Vorjahr um fünf Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zurück, der Gewinn stieg aber um 12,5 Prozent auf 271 Millionen Euro. Das Umsatzminus führt der Wahl-Mailänder auf schwächeres Wachstum in China, auf den Terror in Europa und auf einen generellen Wechsel des Einkaufsverhaltens zurück.

Er will deshalb einen Strategiewechsel und die zahlreichen Labels, die in den vergangenen Jahren erfolgreich vermarktet wurden, reduzieren. Angeblich sollen nur mehr drei Marken übrig bleiben: Giorgio Armani, Emporio Armani und Armani Exchange. Jeans und Armani Collezioni gehen in Emporio Armani auf. Der Strategiewechsel kostet, allein im Vorjahr erhöhten sich die operativen Kosten um 85 Millionen Euro. (tkb, 9.9.2017)