Washington – Das US-Handelsdefizit ist im Juli erneut gestiegen, allerdings nicht so stark wie von Experten erwartet. Das Minus weitete sich um 0,3 Prozent auf 43,7 Mrd. Dollar (36,8 Mrd. Euro) aus, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit 44,6 Mrd. Dollar gerechnet.

Harvey treibt Rohstoffpreise

Für Juni wurde der bisherige Wert leicht nach unten revidiert auf 43,5 Mrd. Dollar. Einige Ökonomen erwarten, dass Hurrikan "Harvey", der vor allem große Schäden in Texas und Louisiana angerichtet hat, Auswirkungen auf die Rohstoffpreise und damit den Handel haben wird. Sie rechnen deswegen im September mit einem noch höheren US-Handelsdefizit.

Die Daten sind heikel, weil US-Präsident Donald Trump exportstarken Nationen wie Deutschland und China mit Strafzöllen droht und Handelsabkommen infrage stellt. Das Handelsdefizit mit der Volksrepublik kletterte im Juli auf den höchsten Stand seit elf Monaten.

Trump zufolge werden wegen unfairer Handelsabkommen Arbeitsplätze in den USA abgebaut. Er will deswegen unter anderem den Vertrag mit Kanada und Mexiko überarbeiten. Bei den jüngsten Verhandlungen sind die Vertreter der drei Länder nach eigenen Angaben vorangekommen.

Fortschritt bei Nafta-Verhandlungen

Die Gespräche in Mexiko-Stadt hätten Fortschritte bei der gemeinsamen Formulierung einiger Vorschläge gebracht, hieß es am Dienstag in einer Erklärung des US-Handelsbeauftragen Robert Lighthizer, der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland und dem mexikanischen Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo.

Die dritte Gesprächsrunde ist vom 23. bis 27. September im kanadischen Ottawa geplant. Lighthizer sagte, er sei zuversichtlich, dass Trump am Ende der Überarbeitung des NAFTA-Abkommens mit den beiden Nachbarn zustimmen werde – entgegen seiner jüngsten Drohung zu einem US-Ausstieg. (APA/Reuters, 6.9.2017)