Berlin – Die Fluggesellschaft Germania zieht ihren Eilantrag gegen die geplante deutsche Staatshilfe für die insolvente Air Berlin, Mutter von Niki Luftfahrt, zurück. Grund ist, dass die EU-Kommission den 150-Millionen-Euro-Kredit des deutschen Bundes schon am Montag dieser Woche genehmigt hat, wie Germania am Dienstag mitteilte.

Das Unternehmen hatte vorige Woche das Landgericht Berlin angerufen, um zu verhindern, dass der Kredit ohne Zustimmung aus Brüssel fließt.

Chancengleichheit

Germania betonte, die Wettbewerbsbehörden müssten nun sicherstellen, dass das Bieterverfahren für Air Berlin transparent und frei von Diskriminierung laufe. Monopole müssten vermieden und eine höchstmögliche Chancengleichheit am Markt erhalten bleiben.

Noch bis Ende nächster Woche können Interessenten Kaufangebote für Air Berlin abgeben. Die AUA-Mutter Lufthansa will Teile der Fluggesellschaft übernehmen, was bei der Konkurrenz zu Kritik führt. Zu den weiteren Interessenten zählen Condor, Easyjet und der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl.

Am Dienstag kündigte auch das Berliner Familienunternehmen Zeitfracht ein Angebot an. Der Transportbetrieb mit rund 800 Beschäftigten sieht nach eigenen Angaben Wachstumspotenzial im Frachtbereich der Air Berlin, im Passagiergeschäft setzt Zeitfracht auf Kooperationen. In den vergangenen Tagen hatten sich auch der frühere EnBW-Chef Utz Claassen und der Berliner Hotelbetreiber Alexander Skora ins Gespräch gebracht. (APA, 5.9.2017)