Vier Jahrzehnte nach den originalen Golden Records wird eine neue Botschaft für Außerirdische vorbereitet.

Foto: Nasa/JPL

Im August und September des Jahres 1977 starteten zwei Voyager-Sonden mit besonderer Fracht ins All. Auf zwei goldenen Schallplatten wurden Botschaften mitgeschickt, die Außerirdischen ein Bild der Welt vermitteln sollen. Nun soll wieder eine Nachricht abgesetzt werden – dieses Mal in digitaler Form.

Crowdfunding

Das Projekt wurde von Jon Lomberg ins Leben gerufen, der bereits an den ursprünglichen Schallplatten beteiligt war. Derzeit handelt es sich noch nicht um ein offizielles Projekt der Nasa. Die Weltraumbehörde prüfe es aber, heißt es auf der Website Oneearthmessage.org. Finanziert wird das Ganze mittels Crowdfunding und über Spenden von Organisationen wie der National Geographic Society.

Die Daten sollen auf den Bordcomputer der Sonde New Horizons hochgeladen werden. Derzeit ist dort noch nicht genügend Platz. Der Upload kann erst erfolgen, wenn alle Daten der Pluto-Mission auf der Erde gesichert wurden.

Selbstportrait der Menschheit

Auf den Original-Schallplatten wurden Musikstücke, Geräusche von der Erde und einige Bilder verewigt. In der digitalen Nachricht sollen verschiedenste Daten übermittelt werden. Lomberg schweben etwa Fotos, Videos, Software und 3D-Dateien vor. Dafür will man Internetnutzer weltweit beteiligen. Sie sollen jeweils ein Wort übermitteln, das sie Außerirdischen vermitteln wollen. Über die Vorschläge in verschiedenen Kategorien soll dann online abgestimmt wird. Das Ergebnis soll eine gemeinsame Nachricht von Menschen auf der ganzen Welt sein – quasi ein Selbstportrait der Menschheit.

Gerade der Crowdsourcing-Aspekt stimmt manche allerdings skeptisch. Michael Moorstedt von der "Süddeutschen Zeitung" meint, dass Urheber eines Projekts dadurch schnell die Kontrolle über ihre Idee verlieren würden. Es wäre nicht das erste Mal.

Und wenn es tatsächlich Aliens gibt, die die Botschaft finden und ihnen nicht gefällt, was sie hören und sehen? Die Projektbetreiber versichern auf ihrer Website, dass es basierend auf der Nachricht an Bord der New Horizons zumindest nicht einfach sei, die Erde aufzuspüren. (br, 5.9.2017)