Neu-Delhi – Erneut sind in einem indischen Krankenhaus Dutzende Kinder gestorben – möglicherweise wegen Sauerstoffmangels. Die Regierung des nordindischen Bundesstaates Uttar Pradesh kündigte am Montag eine Untersuchung an, nachdem in einer staatlichen Klinik in der Stadt Farrukhabad 49 Kinder innerhalb eines Monats gestorben waren.

Einige Eltern hätten angegeben, dass ihre Kinder erstickt seien, sagte der örtliche Polizeichef Dayanand Misra. Gegen drei Ärzte werde unter anderem wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Zwei von ihnen wurden nach Angaben der Behörden versetzt, ebenso wie der Bezirksverwalter.

Tote auf Neugeborenenstation

In einem anderen staatlichen Krankenhaus in Uttar Pradesh, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat des Landes, waren im August 63 Kinder binnen fünf Tagen gestorben. Viele von ihnen waren Frühchen auf der Neugeborenenstation. Die Behörden erklärten zunächst, die Versorgung mit Sauerstoffflaschen sei unterbrochen worden. Später stritten sie ab, dass dies die Tode verursacht hätte.

Der Gesundheitsminister des Bundesstaates, Sidharth Nath Singh, erklärte, dass in dem Krankenhaus in den vergangenen drei Jahren im August täglich im Schnitt 19 bis 22 Kinder gestorben seien. Dennoch wurden der ehemalige Klinikchef, seine Frau und ein Arzt festgenommen. (APA, 4.9.2017)