Screenshots aus der K.im-Demo.

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Die Logos der verschiedenen Seiten sind Platzhalter, an Kooperationen wird laut Dotcom allerdings schon gearbeitet.

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Zum nächsten Projekt von Kim Dotcom gab es in den vergangenen Monaten meist nur vage Ankündigungen. Nun hat der umstrittene Unternehmer erstmals einen genaueren Einblick darauf gewährt.

Die lange als "Megaupload 2" titulierte Plattform wird den Namen "K.im" tragen. Dotcom verspricht, damit nichts anderes zu liefern, als eine "Copyright-Revolution", berichten Torrentfreak und die BBC. Unter der Domain ist öffentlich bisher nichts zu sehen, Interessenten können sich jedoch für die Demonstrations-Version anmelden. Der WebStandard hat sich die Probierversion bereits angesehen.

Hostingportal und Dateimarktplatz

Die Seite ist eine Kombination aus Hostingportal und Marktplatz. Nutzer können digitale Inhalte hochladen und einen eigenen Preis dafür definieren. Wer bezahlt, kann den Download via App oder Browser-Erweiterung entsperren. Transaktionen werden über Dotcoms eigenen Zahlungsdienstleister Bitcache abgewickelt. Gezahlt werden kann in verschiedenen Währungen, gespeichert werden sie allerdings alle in Form von Bitcoin-Transaktionen. Käufer und Uploader sollen auf diese Weise anonym bleiben können.

Auch alternative Hostingmöglichkeiten soll es geben. Wer möchte, soll seine Inhalte via K.im auch auf Google Drive, Dropbox und anderen Seiten speichern und auch über Torrentportale verbreiten können. Entsprechende Kooperationen sind laut dem Entrepreneur in Arbeit.

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Laut jetzigem Plan geht "K.im" gegen Mitte oder Ende des kommenden Jahres online.
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Wie Piraterie zu Geld werden soll

Rechteinhaber sollen über die Plattform "Piraterie monetarisieren" können, sofern sie mit ihr zusammenarbeiten. Wenn von einer dritten Person geschützte Inhalte hochgeladen werden, sollen Rechteinhaber auf diese Anspruch erheben können. Sie erhalten dann die Kontrolle über das Angebot, eingehende Zahlungen und können den Preis selber ändern.

Landet etwa eine neue Folge von "Game of Thrones" auf der Seite, so soll HBO diese für sich reklamieren und damit Geld einnehmen können. Der Uploader wiederum bliebe unerkannt und folglich auch von rechtlichen Konsequenzen verschont. Auf diese Weise soll sowohl Piraterie eingedämmt werden, die durch mangelnde Verfügbarkeit – beispielsweise Geoblocking – entsteht. "Es ist der heilige Gral der Copyrightdurchsetzung", erklärt Dotcom dazu wenig bescheiden. "Es ist mein Geschenk an Hollywood, die Filmfirmen und alle anderen."

Start frühestens Mitte 2018

K.im soll zudem eine Zentrale für die Distribution von Content aller Art werden, auf den User zudem von jedem Gerät aus zugreifen können. Auch künftige Service-Erweiterungen hat Dotcom bereits angesprochen. Er will Bitcache auch als Micropayment-Lösung etablieren, über welche Nutzer Zahlungen an Youtuber oder Medien senden können.

Der Start des Portals lässt jedoch noch auf sich warten. Der aktuelle Plan sieht vor, dass man um Mitte bis Ende 2018 an den Start geht. (gpi, 4.9.2017)