Kioto – Nach der Alzheimer-Krankheit ist Morbus Parkinson die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung in Europa. Die von starken Bewegungsstörungen gekennzeichnete Krankheit wird durch das Absterben dopaminproduzierender Nervenzellen in einem bestimmten Areal des Mittelhirns verursacht. Bis dato gibt es keine Behandlung, die das Fortschreiten der Degeneration aufhalten kann.

Japanische Forscher haben nun erstmals menschliche Nervenzellen, die aus sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen reprogrammiert wurden, Affen eingepflanzt und die Auswirkungen auf Parkinsonsymptome untersucht. Wie sie im Fachblatt "Nature" berichten, überlebten und funktionierten die transplantierten Neuronen im Gehirn der Versuchstiere langfristig und führten zu einer Verbesserung der Beweglichkeit. Über einen Zeitraum von zwei Jahren habe sich zudem kein Gehirntumor entwickelt, und es sei auch nicht zu ausgeprägten Immunreaktionen gekommen, so Jun Takahashi und Kollegen von der Universität Kioto.

"Die Arbeit stellt einen Meilenstein in der Entwicklung zelltherapeutischer Verfahren zur Behandlung der Parkinsonkrankheit dar", kommentierte Frank Edenhofer von der Uni Innsbruck die Studie. Dass das Risiko der Tumorbildung von Stammzellen durch sorgfältige Vorbehandlung offenbar kontrollierbar ist, erscheine vielversprechend. (dare, 30.8.2017)