Schenk bei Feicht: >>> Sendung zum Nachsehen auf W24

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Die sommerliche Endlosschleife der TV-Wiederholungen eröffnet nicht nur Chancen, Filmdialoge auswendig zu lernen. Aus ihr erwächst auch ein Museum, das Schätze bewahrt, die der Alltag gern übersieht. Repetitionen konservieren Markantes, und sie bringen gegenwärtig auch Otto Schenk aufs Sofa von W24 zurück.

Ebendort lässt sich Schenk auf einen Zeitgenossen ein, der die Feicht Show sein eigen nennt und sich für seine Fragen bisweilen bestraft. Er traktiert, ohne dass sich große Fortschritte erkennen ließen, seinen Oberkörper mit einem schwarzen Gummiknüppel.

Schenk nimmt es – und alles andere – als Inszenierung eines schlechten Witzes hin: Schweift sein Gegenüber exaltiert ins "Fäkalistische" ab ("Scheiß..."), nennt ihn Schenk fachkundig. Definiert der Mann seine Show als "Olymp der Schmähs", rät ihm Schenk mit leidendem Grundton, sich vor Schwindelgefühlen in Acht zu nehmen. Und wie der gütige Vater nimmt er auch hin, dass ihm der Bub befiehlt, Melodien zu singen.

Obwohl zwischen Schenk und dem Witzigmann mehr steht als der Schreibtisch, hinter dem der Mann vor einem Häferl mit Superman-Logo sitzt, ist da eine Nähe zwischen zwei Fremden, die belehrt, was Zivilisation sein könnte. Schenk steht weder auf noch nimmt er diesen Gummiknüppel, um den Showmaster zu belehren. Er pflanzt Samen der Weisheit: Man möge Geduld "mit seiner Umgebung" wahren und Urteile keinesfalls "mit heißem Kopf" fällen.

"Sie sind ein Geschenk, Herr Schenk!", jubiliert sein Gegenüber. Ob es verstanden hat, wie groß das Präsent war, das ihm zuteil wurde, bleibt jedoch zweifelhaft. Aber sehenswert. (Ljubiša Tošić, 30.8.2017)