Wien – Vor rund zwei Wochen haben Hilfsorganisationen ihre Rettungseinsätze im Mittelmeer aufgrund von Sicherheitsbedenken ausgesetzt. Die Organisation Save the Children hat ihre Arbeit nun wieder aufgenommen, wie eine Sprecherin auf APA-Anfrage mitteilte. Ärzte ohne Grenze (MSF) und Sea Eye fahren nach wie vor keine weiteren Einsätze.

Die Hilfsorganisation Save the Children nahm ihre Arbeit bereits mit 23. August wieder auf. "Wir setzen unsere Arbeit unter Koordination der italienischen Küstenwache fort, so wie wir das bereits seit Beginn unserer Such- und Rettungsaktionen im vergangenen Jahr getan haben", hieß es in einem Statement.

Sea Eye trifft Entscheidung bis 7. September

Die deutsche Organisation Sea Eye will bis zum 7. September eine Entscheidung über eine mögliche Wiederaufnahme der Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer treffen. Derzeit werde die Lage evaluiert, je nach Sicherheitslage würde dann entschieden, erklärte Sea-Eye-Sprecher Hans-Peter Buschheuer aus Berlin gegenüber der APA. Derzeit sei der Einsatz zu gefährtlich, da es keine ausreichenden Garantien der deutschen Regierung gebe, den Helfern im Notfall zu Hilfe zu kommen.

Ärzte ohne Grenzen verwies auf APA-Anfrage auf eine frühere Erklärung anlässlich des Aussetzens der Rettungsaktionen. Die Such- und Rettungseinsätze seien "vorübergehend ausgesetzt, nachdem die libyschen Behörden am 11. August die Einrichtung einer Such- und Rettungszone angekündigt und den Zugang für Schiffe von humanitären Organisationen zu internationalen Gewässern vor der libyschen Küste eingeschränkt haben. Unser medizinisches Team unterstützt jedoch weiterhin die Rettungskapazitäten des Schiffes Aquarius von SOS Mediterranee, das derzeit in internationalen Gewässern patrouilliert."

Zahl der Flüchtlinge geht zurück

Hilfsorganisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Heuer haben sie bisher mehr als ein Drittel aller Migranten aufgegriffen, 2014 waren es noch weniger als ein Prozent. Ihre Arbeit wurde aber immer wieder kritisiert. Nach Bedrohungen seitens der libyschen Küstenwache stoppten einige Organisationen ihre Einsätze. Grundsätzlich geht die Zahl der in der EU ankommenden Flüchtlinge seit geraumer Zeit zurück. (APA, 30.8.2017)