Die gigantische Pendelbahn über Wagrain wurde im Winter 2013/14 eröffnet. Nun soll in drei weitere Projekte investiert werden.

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Die drei Seilbahnunternehmen befördern jährlich rund 20 Millionen Skifahrer.

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Salzburg – Nach der Elefantenhochzeit der Pongauer Skigebiete Wagrain, Flachau und Alpendorf werden 50 Millionen Euro in das gemeinsame Megaskigebiet "Snow Space Salzburg" investiert. Die geplante Seilbahn über die Tauernautobahn, die Flachau mit Zauchensee verbinden hätte sollen, ist dafür vom Tisch.

Drei Seilbahnprojekte werden realisiert: 25 Millionen Euro werden in den Neubau der drei Kilometer langen "Flying Mozart"-Seilbahn vom Ortszentrum Wagrain auf das Grießenkar gesteckt. Sieben Millionen Euro kostet die Errichtung einer Bahn auf den Sonntagskogel.

Weitere zwölf Millionen Euro wird die neue Verbindungsbahn von der Bergstation am Grießenkar auf den Frauenalmsattel nach Kleinarl kosten. Die Seilbahn bindet das Skigebiet Flachauwinkl-Kleinarl an den "Snow Space Salzburg" an. Über die Skibusverbindung in Flachauwinkel kann so auch das Skigebiet Zauchensee erreicht werden.

Riesenprojekt vom Tisch

Damit ist die Neuerschließung zwischen Flachau und Zauchensee vom Tisch, sagt der Geschäftsführer der Flachauer Bergbahnen, Ernst Brandstätter. Sie werde nun nicht mehr gebraucht, da nun eine Verbindung zwischen den Skigebieten bestehe. Das heißt das Megavorhaben, einer Seilbahn über die Tauernautobahn, wird nicht mehr gebaut. Die Seilbahn wäre mit einer Länge von über sieben Kilometern und eine Höhe von bis zu 310 Metern über dem Boden die längste Drei-Seil-Umlaufbahn der Welt geworden. Die Kosten wurden bei der Präsentation im Dezember 2014 auf 50 bis 60 Millionen Euro beziffert.

Fusion begann im März

Im März haben die Bergbahnen AG Wagrain und eine Tochter des Raiffeisenverbands Salzburg die Bergbahnen Flachau GmbH übernommen. Zu der Unternehmensgruppe gehören auch die Seilbahnen in Eben im Pongau und die Bergbahnen Filzmoos GmbH, die gezielt als Familienskigebiete vermarktet werden.

Unter der Dachmarke "Snow Space Salzburg" haben sich nun die Bergbahnen AG Wagrain mit ihrem Tochterunternehmen Bergbahnen Flachau GmbH und die eigenständige Alpendorf Bergbahnen AG zusammengeschlossen. Mit einem Umsatz von 61,5 Millionen Euro seien die drei Gesellschaften nicht nur die größte Seilbahngesellschaft im Skiverbund Ski Amadé, sondern auch unter den Top Ten in Österreich. Sie befördern auf 120 Pistenkilometern jährlich rund 20 Millionen Personen und verkaufen etwa zwei Millionen Tickets.

Keine Arbeitsplätze ohne Schnee

Die restlichen sechs Millionen Euro des Investitionsprogramms werden in die Optimierung der Wasserspeicheranlagen investiert. Diskussionen über Beschneiung sind die Manager der Bergbahnen schon sichtlich überdrüssig. Auf die Frage, wie viel die zusätzliche Beschneiung im Winter geschätzt koste, hält der Geschäftsführer der Bergbahnen Flachau ein Plädoyer für den künstlichen Schnee.

"Wenn wir keinen Schnee hätten, hätte niemand einen Arbeitsplatz, und die Leute könnten auch keine Zimmer vermieten", betont Brandstätter. Die Beschneiung sei lebensnotwendig für den Tourismus und die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Landes. "Der ganze Westen würde ohne Wintertourismus in tiefster Armut leben", sagt Brandstätter. (Stefanie Ruep, 29.8.2017)