Die Fans wollten einen Kampf, sie bekamen ihn.

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Las Vegas – Der "Käfig-Kämpfer" forderte ihn, hatte im ungewohnten Boxring letztlich aber keine Chance: Floyd Mayweather gewann in der Nacht zum Sonntag den hoch dotierten Schlagabtausch mit dem irischen Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Conor McGregor durch technisches K.o. in der zehnten Runde. "Ich glaube, wir haben den Fans geboten, was sie sehen wollten", sagte Mayweather nach seinem Sieg in Las Vegas.

Der Ringrichter stoppte den Kampf nach einer harten Rechten von Mayweather, die McGregor taumelnd in die Seile schickte. Der größere und jüngere Ire wirkte zum Zeitpunkt des Kampf-Abbruchs ausgelaugt und müde. Durch den Sieg, fast zwei Jahre nach seinem eigentlichen Rücktritt, bleibt der 40-jährige Mayweather auch im 50. Kampf seiner einzigartigen Profikarriere unbesiegt.

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Erst ab der vierten Runde zeigte der US-Amerikaner, der vor allem zu Beginn einige Treffer einstecken musste, sein boxerisches Können. Er landete immer mehr Treffer und war mit Kontern erfolgreich. McGregor, der während der ersten drei Runden ein hohes Tempo an den Tag legte, ließ zur selben Zeit sichtlich nach. "Unsere Strategie war es, uns Zeit zu lassen, auf ihn zuzugehen, ihn am Anfang seine Schläge schwingen lassen, um ihn am Ende auseinanderzunehmen", erklärte Mayweather.

McGregor erschöpft

Nach McGregors erstaunlich starkem Start in den Anfangsrunden verließen den Champion der amerikanerischen MMA-Serie Ultimate Fighting Championship (UFC) nach und nach aber die Kräfte. "Ich war erschöpfter als er", gestand McGregor danach. "Er agierte planvoller mit seinen Schlägen".

Der Ire wurde vom Ringrichter wiederholt ermahnt, Mayweather nicht auf den Hinterkopf zu schlagen. Zwar ist das in der UFC, in der McGregor normalerweise kämpft, erlaubt, beim Boxen jedoch nicht. McGregor kündigte an, dass sein Ausflug in den Boxring einmalig war. Er will seinem Kampfsport treu bleiben. Mayweather, der sich einen extra kreierten, mit Diamanten besetzten Sieger-Gürtel sicherte, verabschiedete sich: "Das war heute Abend mein letzter Kampf".

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Die ungewöhnliche Show hat sich für die beiden auf jeden Fall gelohnt. Mindestens 230 Millionen Dollar (194,82 Mio. Euro) – inklusive Pay-TV-Einnahmen – soll "Money" Mayweather für sein Comeback kassieren. McGregor steigt nach seinem Box-Debüt immerhin 100 Millionen Dollar (84,70 Mio. Euro) reicher aus dem Ring.

Lukrativster Kampf der Geschichte

Die Eintrittspreise für den polarisierenden Kampf uferten auch wegen des riesigen Hypes aus. Das günstigste Ticket kostete 1.400 Dollar (1.185 Euro), das teuerste 16.000 Dollar (13.550 Euro). Die weltweiten TV-Einnahmen sollen zumindest 700 Millionen Dollar (592,92 Mio. Euro) betragen, womit das Duell der ungleichen Akteure im Spieler-Paradies als bisher lukrativster Kampf in die Geschichte eingegangen ist. (APA, 27.8.2017)