Duzdar will den Druck auf soziale Medien erhöhen.

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Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) unterstützt die "Charta der Digitalen Grundrechte der EU", eine 2016 gestartete zivilgesellschaftliche Initiative, die sich u.a. für die Offenlegung von Algorithmen einsetzt. In diesem Punkt sei die Charta "der Weg in die richtige Richtung", den Druck auf Facebook, Google und Co zu erhöhen, sagte sie am Freitag am Rande der Alpbacher Technologiegespräche.

Offenlegung von Algorithmen

Die von Schriftstellern, Wissenschaftern, Künstlern und Politikern initiierte Charta beinhalte viele Punkte, "die richtig und wichtig im Zeitalter der Digitalisierung sind", so Duzdar. Als Beispiele nannte sie die gleichberechtigte Teilhabe an der Digitalisierung, das Recht auf digitale Bildung, die Schließung der digitalen Kluft, die soziale Absicherung in der digitalen Arbeitswelt und eben die Offenlegung der Algorithmen. "Das sind wesentliche Prinzipien in der Charta, die wir auch auf europäischer Ebene brauchen", hofft Duzdar auf einen Beschluss der Charta etwa im Europäischen Parlament oder durch die Kommission.

Es könne nicht sein, dass Computerprogramme entscheiden, wer Kredite oder einen Job bekomme. "Wir wollen solche Algorithmen nicht verbieten, aber sie sollten nicht zum Nachteil der Menschen eingesetzt werden und transparent sein", so die Staatssekretärin, die u.a. in dieser Frage Facebook und Google besucht hat.

Sie räumte ein, dass es derzeit keine rechtliche Handhabe gebe, die Offenlegung zu erzwingen, aber das ganze sei immerhin schon ein Thema. Man habe bei Hasspostings "viel erreicht", durch den ausgeübten Druck hätten sich die Löschpraktiken verändert. "Wir müssen weiter Druck ausüben und sensibilisieren", sagte die Staatssekretärin. (APA, 25.8.2017)