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Der Zerstörer kollidierte mit einem Öltanker.

Foto: U.S. Navy via AP, AP Photos/File

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Admiral Scott Swift bestätigte am Dienstag die Leichenfunde.

Foto: REUTERS/Calvin Wong

Singapur – Bei dem Schiffsunglück vor Singapur sind mehrere US-Soldaten ums Leben gekommen. Dies bestätigte die amerikanische Pazifikflotte am Dienstag.

An Bord des Lenkwaffenzerstörers USS John S. McCain, der am Montag mit einem Öltanker zusammengestoßen war, hätten Taucher die sterblichen Überreste von Seeleuten entdeckt.

Suche geht weiter

Offiziell werden immer noch zehn US-Soldaten vermisst. Befürchtet wird, dass keiner von ihnen überlebt hat. Der Kommandant der amerikanischen Pazifikflotte, Scott Swift, bestätigte den Fund der Leichen. Der Admiral äußerte sich im Hafen von Singapur nicht genauer dazu, wie viele Tote gefunden wurden. Die Suche läuft noch. Zugleich versprach Swift, dass das tödliche Unglück – bereits das zweite in diesem Sommer – gründlich aufgearbeitet werde. Noch weiß niemand, wie es dazu kommen konnte.

Die McCain liegt mittlerweile im Hafen von Singapur, wohin sie nach dem Zusammenstoß am Montag noch aus eigener Kraft fahren konnte. An der Backbordseite klafft ein drei Meter großes Loch. Im Inneren des Schiffes sind mehrere Räume überflutet, die am Dienstag von Spezialtauchern abgesucht wurden. Dabei wurden auch die Leichen entdeckt. Vermutet wird, dass die Soldaten von dem Zusammenstoß im Schlaf überrascht wurden und sich nicht mehr retten konnten.

Streit um Führung bei Suche

An der Suche waren Schiffe und Flugzeuge von fünf Nationen beteiligt. Sowohl Malaysia als auch Singapur beanspruchen das Gewässer für sich. Beide Länder beanspruchten somit auch die Leitung der Suche.

Die Kollision war innerhalb von zwei Monaten der zweite Zusammenprall eines Zerstörers der 7. Navy-Flotte, die im japanischen Yosuka stationiert ist.

Der Zerstörer USS John S. McCain ist nach John S. McCain Sen. und John S. McCain Jr. benannt. Die beiden waren Admiräle der Navy und sind der Großvater und Vater des Senators John McCain.

Kommandant vor Ablösung

Nach einer Serie vom Unfällen von US-Kriegsschiffen im Pazifik mit mehreren Toten steht der Kommandant der betroffenen 7. US-Flotte vor der Ablösung. Wie der Sender CNN und der "Wall Street Journal" am Dienstagabend übereinstimmend unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichteten, soll Vizeadmiral Joseph Aucoin noch am Mittwoch seines Postens enthoben werden.

Damit werde ihm zwar keine direkte Schuld an den Havarien gegeben, doch entspreche die Entlassung der Tradition der Marine, wenn das Vertrauen in die Befehlshaber verloren gehe. (APA, red, 23.8.2017)