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Der US-Zerstörer USS John S. McCain kollidierte mit einem unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker.

Foto: U.S. Navy/Petty Officer 3rd Class James Vazquez/Handout via REUTERS

Zehn US-Matrosen werden nach dem Unfall vermisst.

Foto: APA/AFP/US NAVY/ALONZO M. ARCHER

Singapur/Washington – Nach der Kollision des US-Zerstörers USS John S. McCain mit einem Handelsschiff östlich von Singapur werden zehn Matrosen vermisst. Fünf weitere seien verletzt worden, teilte die US-Marine am Montag mit. Es ist bereits der zweite Unfall eines US-Kriegsschiffes innerhalb zweier Monate.

Der US-Zerstörer USS John S. McCain stieß östlich von Singapur mit einem Handelsschiff zusammen.
ORF

Nach Angaben der US-Marine kollidierte der Lenkwaffenzerstörer in den frühen Montagmorgenstunden (05.24 Uhr Ortszeit, 23.24 Uhr MESZ) nahe der Straße von Malakka mit dem Handelsschiff Alnic MC. Der Website Marine Traffic zufolge handelt es sich bei der Alnic MC um einen unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker, der für den Transport von Öl und Chemikalien im Einsatz ist. Der Tanker verfügt über eine Bruttoraumzahl von mehr als 30.000. Laut der Hafenbehörde von Singapur gibt es an Bord der Alnic keine Verletzten.

Schäden an der Backbordseite

Die US-Marine teilte mit: "Erste Berichte weisen darauf hin, dass die USS John S. McCain Schäden an der hinteren Backbordseite erlitt." Das Ausmaß der Schäden und der Verletzungen der Besatzung würden derzeit untersucht. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden seien Such- und Rettungsmaßnahmen eingeleitet worden.

Der US-Marine zufolge sind an dem Rettungseinsatz Schleppboote, ein Hubschrauber, ein Schiff der Küstenwache sowie ein US-Flugzeug beteiligt. Zur Unglücksursache wurden Ermittlungen eingeleitet. Nach Angaben der Marine konnte das Schiff aber weiterhin selbstständig fahren und sich auf den Weg zu einem Hafen machen.

US-Senator John McCain schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er und seine Frau beteten für die US-Matrosen. Er bedankte sich zugleich für den Einsatz der Rettungskräfte. Der Zerstörer ist nach dem Vater und dem gleichnamigen Großvater des US-Senators benannt. Beide dienten in der US-Marine als Admiräle.

Auch US-Präsident Donald Trump meldete sich per Twitter zu dem Vorfall:

Der US-Zerstörer war ursprünglich auf dem Weg zu einem Routinestopp im Hafen von Singapur. Heimathafen des Kriegsschiffes, das zur siebenten Flotte der US-Marine gehört, ist Yokosuka in Japan.

Zweiter Unfall binnen zwei Monaten

Die Kollision des Zerstörers ist bereits das zweite derartige Unglück im Laufe zweier Monate. Am 17. Juni war der US-Zerstörer USS Fitzgerald vor der japanischen Küste mit einem Containerschiff zusammengestoßen, sieben Seeleute kamen ums Leben.

Flotte ruht

Die US-Navy lässt als erste Reaktion für einen Tag die Aktivitäten der gesamten Flotte weltweit ruhen. Das sagte Admiral John Richardson, Kommandierender der Seestreitkräfte, am Montag. Außerdem solle die im Pazifik stationierte siebente Flotte einer intensiven Untersuchung unterzogen werden. (APA, AFP, Reuters, dpa, 21.8.2017)