Auch in Marseille hieß es warten.

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Marseille – Ein Waldbrand östlich von Marseille hat zu einem Chaos im Zugverkehr der ganzen Region geführt. Etwa 2.300 Reisende mussten in den Bahnhöfen von Marseille, Nizza und Toulon in Zügen übernachten, berichtete ein Sprecher der Bahngesellschaft SNCF der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP waren etwa 3.000 Menschen von dem Ausfall betroffen.

Wegen des Feuers wurde die Bahnstrecke zwischen Marseille und dem Küstenort Cassis am Samstagabend gesperrt. Etwa zehn TGV-Hochgeschwindigkeitszüge mussten deshalb in Bahnhöfen der Region stehen bleiben, berichtete der SNCF-Sprecher.

Kein Ersatzverkehr

Das Transportunternehmen habe auf einen Bus-Ersatzverkehr im großen Stil verzichtet, da es auch auf den Straßen der Region Behinderungen gab. Von Fahrgästen kam Kritik. "Ich konnte nicht schlafen. Das Licht in dem Zug war sehr stark", berichtete eine Mutter von zwei Kindern dem Nachrichtensender Franceinfo. "Es war unmöglich."

Die Zeichen standen am Sonntag auf Entspannung, da die Streckensperrung aufgehoben wurde. "Der Verkehr läuft schrittweise wieder an", sagte der regionale SNCF-Manager Jean-Aime Mougenot dem Sender Franceinfo. Die Unterbrechung dauerte über 15 Stunden. Die SNCF entschied laut einer Mitteilung, die Fahrgäste zu entschädigen.

Feuer unter Kontrolle

Der Brand in Aubagne bei Marseille war laut Medienberichten unter Kontrolle. Das Feuer vernichtete etwa 2,4 Quadratkilometer Wald. Am Samstag mussten Urlauber in der Nähe von Aubagne in Sicherheit gebracht werden.

Wegen der Trockenheit und starker Winde brennt es in Südfrankreich und auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika häufig. Laut AFP wurde trotz Dauereinsätzen der Feuerwehr Vegetation auf einer Fläche von zusammen etwa 90 Quadratkilometern vernichtet. (APA, 20.8.2017)