Wien – Die tschechische Sazka Gruppe hat am Freitag die Übernahme der Casinos-Austria-Anteile von Uniqa und vom Mühlenkonzern Leipnik-Lundenburger (LLI; Raiffeisen) bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angemeldet. Das hat der STANDARD aus Konzernkreisen erfahren. Sollten die Wettbewerbshüter dem Deal ihren Segen geben, so stiege der Anteil der Tschechen an der Casinos Austria AG (Casag) von derzeit durchgerechnet 11,34 Prozent auf rund 34 Prozent an.

Die Kaufverträge für die Casag-Anteile hat die tschechische Gruppe bereits im Jänner des heurigen Jahres unterschrieben. Bisher haben aber noch aufsichtsrechtliche und behördliche Bewilligungen aus dem Ausland (etwa aus Australien, Kanada und der Schweiz) gefehlt. Die dürften die Tschechen nun in der Tasche haben, daher die Anmeldung der Übernahme bei der BWB.

Zweitgrößter Aktionär der Casag ist die staatliche Beteiligungsgesellschaft Öbib, der niederösterreichische Glücksspielautomatenkonzern Novomatic hält 17 Prozent. Novomatic wollte eigentlich mehr vom Konkurrenten, darf aus kartellrechtlichen Gründen aber maximal 25 Prozent halten. Geführt wird die Casag seit Juni vom Tiroler Alexander Labak. Er hat bis dahin im Ausland gearbeitet, unter anderem für einen Finanzdienstleister aus Sazka-Gruppen-Nähe. (gra, 11.8.2017)