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Alle wollen mit Christopher Steele sprechen.

Foto: AP/Victoria Jones/PA

London – Streit im Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses: Anfang dieses Sommers waren zwei republikanische Mitarbeiter des Komitees in London, um Kontakt zu den Anwälten des britischen Ex-Geheimagenten Christopher Steele aufzunehmen. Steele hat ein umstrittenes Dossier über Informationen verfasst, die der russische Geheimdienst über US-Präsident Donald Trump zusammengetragen haben soll.

Dass die Republikaner nach London reisten, ohne ihre demokratischen Ausschusskollegen zu informieren, hat Proteste ausgelöst: Auch die Demokraten suchen Kontakt zu Steele, der seit der Veröffentlichung des Trump-Dossiers untergetaucht ist, berichtet der "Daily Caller".

In dem 35 Seiten langen Dokument, dessen Wahrheitsgehalt unklar ist, wird unter anderem behauptet, der nunmehrige US-Präsident sei erpressbar, weil die Russen über Videoaufzeichnungen verfügten, die ihn mit Prostituierten in einem Moskauer Hotelzimmer zeigen.

Präsident Trump bestreitet die Vorwürfe aus dem Steele-Dossier.

Donald junior traf Russen

Seit bekannt wurde, dass sich Trumps ältester Sohn Donald junior im Juni des Vorjahres im New Yorker Trump Tower mit mehreren Russen getroffen hat, wirkt Steeles Dossier etwas glaubwürdiger: In dem Dokument vom 20. Juni wird erwähnt, dass "Trump und sein innerster Kreis zugestimmt" hätten, "Geheiminformationen über seine politischen Rivalen" aus dem Kreml zu beziehen.

Ob die Mission der Republikaner erfolgreich war, ist ungewiss: Zwar war Steele zufällig in der Anwaltskanzlei, als die Amerikaner auftauchten, allerdings hätten sich diese an die Anweisung gehalten, ihn nicht persönlich zu kontaktieren.

Im US-Senat und im Repräsentantenhaus arbeiten getrennte Untersuchungsausschüsse daran, Trumps Russland-Kontakte aufzuklären. (red, 8.8.2017)