Nach Schaubs Doppelpack schien die Austria erledigt zu sein.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Doch dann kam und traf Prokop (re) ehe Holzhauser (vorne) noch einen Punkt für Violett rettete.

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Nachdem Gegenstände bei der Cornerfahne auf das Feld geworfen wurden, wurde das Match für einige Minuten unterbrochen. Danach hatte Steffen Hofmann null Verständnis für das zögerliche Verhalten eben dort.

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Wien – Die Austria vermied am Sonntag im 322. Derby den schlechtesten Ligastart der Vereinsgeschichte. Rapid verabsäumte es trotz einer 2:0-Führung, zur Spitze aufzuschließen.

Die Coaches, Goran Djuricin und Thorsten Fink, neckten einander nicht mit personellen Überraschungen. Davon, dass Joelinton nach seiner Sperre in Rapids Angriff zurückkehren würde, war auszugehen gewesen. Larry Kayode stand nicht im Kader der Austria, die zwar die ersten beiden Derbys im Allianz-Stadion jeweils 2:0 gewonnen hatte, in dieser Saison aber nach zwei Ligaspielen noch blank dastand.

Die daraus erwachsene Unsicherheit wollte Rapid mit Pressing ausbauen. Das gelang zumindest im Ansatz gut, den Gästen unterliefen viele Fehler im Aufbau. Kapital konnten die Hütteldorfer zunächst daraus keines schlagen. Nach einer Flanke von Thomas Murg brachte der von der Austria-Abwehr vergessene Kapitän Stefan Schwab den Ball nicht im Tor unter (18.). Auf der Gegenseite warf sich Max Wöber erfolgreich ablenkend in einen Schuss von Alexander Grünwald (21.).

Härte und Unterbrechung

In der Folge verwöhnten die Konkurrenten einander mit Härte, das Publikum aber nicht mit spielerischen Höhepunkten. Das erste Tor entsprang dann auch einem Abwehrfehler der Austria, die Louis Schaub nach einer Flanke von Thomas Schrammel aus den Augen verloren hatte. Der Stürmer bedankte sich per Kopf mit seinem ersten Ligatreffer seit fast einem Jahr (39.). Einen Doppelschlag verhinderte Schiedsrichter Alexander Harkam, der nach einem klaren Foul von Petar Filipovic an Joelinton den Elferpfiff verweigerte (43.).

Nach Seitenwechsel schien Rapid fast gemütlich dem Sieg entgegenzustreben. Zumal Schaub nach einem Fehler von Tarkan Serbest zur vermeintlichen Vorentscheidung (55.) traf. Vermeintlich, weil Dominik Prokop wie aus dem Nichts der Anschluss gelang (73.). Und als Schrammel Prokop im Strafraum fällte, lag Referee Harkam nicht nur mit dem Elfer sondern auch mit Rot gegen Schrammel richtig. Raphael Holzhauser verwandelte (85.). Danach regnete es Wurfgeschoße, darunter eine Fahnenstange. Nach fünfminütiger Unterbrechung brachte Harkam die Partie mit Mühe doch noch über die Bühne. (red, 6.8.2017)

Bundesliga, 3. Runde, Sonntag

SK Rapid Wien – FK Austria Wien 2:2 (1:0)
Allianz-Stadion, 26.000 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
1:0 (39.) Schaub
2:0 (55.) Schaub
2:1 (73.) Prokop
2:2 (85.) Holzhauser (Elfmeter)

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, Wöber, Schrammel – Auer, Schwab – Murg (72. Keles), Schaub (84. Thurnwald), Kuen – Joelinton

Austria: Hadzikic – Larsen, Westermann, Filipovic, Martschinko – Serbest (58. Prokop) – Tajouri, Grünwald (79. De Paula), Holzhauser, Pires – Friesenbichler

Rote Karte: Schrammel (84./Torraub)

Gelbe Karten: Schrammel, Auer, Sonnleitner, Kuen bzw. Holzhauser, Filipovic, Larsen