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Kroatien hatte für Einfuhren aus Drittländern die Abgaben für phytosanitäre Importkontrollen gegen eine mögliche Einschleppung von Pflanzenerkrankungen von zwölf auf 270 Euro erhöht.

Foto: dpa/Jens Büttner

Belgrad/Zagreb – Zwischen Serbien und Kroatien tobt wieder einmal ein Handelskrieg. Nachdem Kroatien Anfang der Woche die Abgaben für phytosanitären Importkontrollen aus Nicht-EU-Staaten drastisch erhöht hatte, hat Belgrad nun mit Gegenmaßnahmen reagiert.

Wie die Tageszeitung "Blic" am Samstag berichtete, würden in Serbien nun nicht nur Obst und Gemüse aus Kroatien strengsten und langen Importkontrollen unterzogen, sondern auch andere Waren. Die Kontrollen könnten ganze 30 Tage dauern, weshalb manch ein Produkt aus dem Nachbarland – gemeint sind vor allem leicht verderbliche Waren, dazu gehören aber auch Fleisch, Milch und Eis – anstatt auf dem serbischem Markt letztendlich im Müll landen dürften. Es werde keinen Import geben, bis nicht alle Kontrollen abgeschlossen seien, berichtete die Tageszeitung.

Die Angaben des Blattes wurden von serbischen Behörden bisher nur indirekt bestätigt. Die Gegenmaßnahmen seien vom Landwirtschaftsministerium initiiert worden, schrieb "Blic"

Kroatien hatte für Einfuhren aus Drittländern die Abgaben für phytosanitäre Importkontrollen gegen eine mögliche Einschleppung von Pflanzenerkrankungen von 12 auf 270 Euro drastisch erhöht. Betroffen sind auch Staaten der Region, die nicht zur EU gehören. Belgrad, das behauptet, dass durch die Maßnahmen Kroatiens das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union verletzt worden sei, hat sich unterdessen auch an die Europäische Kommission gewandt. Für Montag wurden in Sarajevo auch Beratungen der betroffenen Staaten in der Region angekündigt. (APA, 6.8.2017)