Das Bedienen der Fahrscheinautomaten hat auch seine Tücken.

Foto: Matthias Cremer

Eine Möglichkeit, sich ein gutes Umweltgewissen zu verschaffen und sein Geldbörsel zu schonen, wäre, öfter ein öffentliches Verkehrsmittel zu benützen. Und man wird es kaum glauben, selbst Leute, die sehr viel mit dem Auto unterwegs sind, weil dieses für die Ausübung ihres Berufes unverzichtbar ist, benützen zusätzlich öffentliche Verkehrsmittel. Einfach weil es oft die bessere Wahl ist.

Deshalb haben sie auch eine Netzkarte für ihre Region. Das kann wirklich attraktiv sein. Wir wissen von Wien, dass die Netzkarte 365 Euro pro Jahre kostet, das ist ungefähr die Hälfte von dem, was ein (einigermaßen bescheidener) Autofahrer alleine an Versicherung und Kfz-Steuer pro Jahr für sein Auto berappen muss. Chapeau! Und dann sind sie noch nicht einmal einen Kilometer gefahren oder haben geparkt.

Bedienungsanleitung

Aus dieser Netzkarte leitet sich aber auch das Recht ab, wann immer er oder sie in Österreich unterwegs ist, für Wien nicht extra zu bezahlen. Das ist aber alleine, beispielsweise bei einer Fahrt zum oder vom Flughafen Schwechat, ohne Insiderwissen schier unmöglich. Ich will mich nicht einmal mehr beklagen (hilft nix), ich sage Ihnen nur, wie das geht: Beim Rausfahren müssen Sie als Netzkartenbesitzer den Button ab Stadtgrenze drücken. Dann müssen sie unter zahlreichen Speckgürtelgemeinden Schwechat wählen. Dann erscheint Flughafen Wien. Und schon haben Sie das richtige Ticket. Noch schwieriger ist der Weg zurück nach Wien. Da hilft es, auf den Button "andere Ziele" zu drücken und das Wort "Kernzonengrenze" einzutippen.

Aber sagen Sie es bitte nicht weiter, weil da könnte ein jeder kommen ... Dabei hat der Wettbewerb längst begonnen: zwischen einem attraktiven öffentlichen Verkehr und dem unsäglichen vollautomatischen Auto. (Rudlof Skarics, 9.8.2017)