Kriegen sie sich? Sharon Hogan und Rob Delaney in "Catastrophe", Carrie Fisher (re.) hat auch ein Wörtchen mitzureden.

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Wien – Rob und Sharon haben ein tolles Wochenende hinter sich. Eine Zufallsbekanntschaft, er, Amerikaner, auf Besuch in London, sie, Irin, offen und abenteuerlustig, es kommt, wie es kommen muss, Tage wie Schlagsahne, nannte Erich Kästner solche Zeiten der Wonne, hier in horizontaler Komfortzone.

Zum Schluss ließen Rob und Sharon selbst die öffentliche Toilette nicht aus, um sich gegenseitigen Genuss zu bereiten. Und dann, zum Abschied Dankesbekundungen, es war toll, ich werd' dich nicht vergessen, und tschüss. Rob steigt ins Flugzeug, Sharon macht kehrt. Das hätte es gewesen sein können.

"Etwas Schreckliches ist passiert"

Wenn – ja wenn nicht die Natur einen Streich gespielt hätte. Das Wochenende hat Folgen, wird zum Serientitel – "Catastrophe" – und ist ab Freitag auf Amazon Prime abrufbar. Sharon (Sharon Hogan) ist schwanger, und Rob (Rob Delaney), der sie nicht hängen lassen will, kommt zurück und bleibt. Ohne Liebe, ohne Beziehung oder wie Rob sagt: "Etwas Schreckliches ist passiert, lass uns das Beste daraus machen."

Man muss kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass es in den nächsten drei Staffeln, die in Großbritannien auf Channel 4 schon gelaufen sind, um nichts anderes als um die Frage "Kriegen sie sich?" geht.

Aber bis es so weit ist, kommt reichlich Beziehungszynismus zur Aufführung, werden tradierte Geschlechterrollen durcheinandergewirbelt, klug und ätzend und bis in die Nebenrollen beglückend besetzt. Carrie Fisher hatte ihre letzte Rolle in "Catastrophe", die "Star Wars-Prinzessin" starb im vergangenen Dezember überraschend. Eine vierte Staffel ist im Werden. (prie, 4.8.2017)