Wien – Am 1. Oktober geht die Ära von Alexander Horwath im Österreichischen Filmmuseum nach gut 15 Jahren zu Ende. Am 1. Oktober übernimmt dann Michael Loebenstein die Kinoinstitution. Unter dem Titel "Say Hello" bittet zuvor Horwath aber noch einige für ihn prägende Filmschaffende zum Stelldichein.

Eine Retrospektive ist Starregisseur Todd Haynes zwischen dem 29. September und 8. Oktober gewidmet, in deren Rahmen der US-Amerikaner Werke wie seine Bob-Dylan-Biografie "I'm Not There" oder seine Patricia-Highsmith-Adaption "Carol" in Publikumsgesprächen und Meisterklassen vorstellt. Ein Doku-Filmemacher, der die Arbeit am Kino auch als Wissenschafter und Analytiker kennt, ist hingegen Thom Andersen, der zwischen 22. September und 5. Oktober im Filmmuseum vertreten ist und eine Woche lang seine Schau begleitet, die im Anschluss ans Pariser Centre Pompidou wandert.

Für Meisterklassen sind Frankreichs Kinostar Isabelle Huppert (4. Oktober), der thailändische Goldene-Palme-Gewinner Apichatpong Weerasethakul (10. und 11. September) und die deutsche Regisseurin Valeska Grisebach (14. September) geladen. Letztere war mit ihrer deutsch-österreichischen Koproduktion "Western" zuletzt in Cannes vertreten.

Daneben feiert Horwath nach 13 Jahren den Abschluss der Schiene "Utopie Film", in deren Rahmen einerseits Neuerwerbungen der vergangenen Monate gezeigt werden und andererseits zwei Gespräche mit Kinogrößen angesetzt sind, die an zuletzt verstorbene Weggefährten erinnern. So sprechen am 11. Oktober Aysun Bademsoy und Christian Petzold über Harun Farocki und tags darauf Ulrich Seidl und Monika Willi über Michael Glawogger.

Unter dem Motto "Henry Fonda for President" werden von 30. August bis 11. Oktober zudem die großen Werke des 1982 verstorbenen Kinoveteranen gezeigt – vom Gerichtsklassiker "Die zwölf Geschworenen" über die John-Steinbeck-Verfilmung "Früchte des Zorns" bis zum Hitchcock-Evergreen "Der falsche Mann". (APA, 3.8.2017)