Regisseurin Andrea Breth auf der Premierenfeier von "Die Geburtstagsfeier".

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Salzburg im Sommer ist wie immer geprägt von gelassener Hektik – es wirkt heuer nur etwas vorsichtiger. Beim Betreten der Festspieletempel werden – vor der Ticketkontrolle – auch Sicherheitsbedürfnisse umsorgt. Für waffenfreies Betreten der Premieren zuständige Sicherheitsmenschen prüfen Tascheninhalte. Misstrauisch abgetastet werden auch jene, die gar keine Tasche umgehängt haben. Wirklich nichts dabei? – besonders verdächtig ...

Von all dieser Wachsamkeit ist in den "Seitenblicken" am Sonntag nichts zu bemerken. Zu registrieren ist jedoch auf Künstlerantlitzen eine Entspanntheit, die nicht nur mit der Erleichterung zu tun haben mag, eine Premiere bewältigt zu haben. Da ist womöglich auch die Empfindung mit im Spiel, behütet zu sein – etwa im Umfeld von Harold Pinters "Die Geburtstagsfeier": Selbst die Regie, also Andrea Breth, stattet der Premierenfeier einen Besuch ab. Dass da nebst Begeisterung auch Höflichkeit im Spiel war, mag sein, Breth sagt es selbst: "Man geht ja auch wegen der Schauspieler hin. Wenn das Festival einlädt, wäre es auch außerordentlich unhöflich, wenn ich sagen würde: ,Ich gehe jetzt nach Hause und schau TV' – das geht nicht."

Im Vergleich zum Mimen Gregor Bloéb zeigte Breth die introvertierte Seite der Ausgelassenheit. Aber sie war da, so wie Bloéb bei seiner Feier (wohl im Anschluss an das Schauspiel "Rose Bernd"). Er schwärmte vom Alltag, vom gemeinsamen Frühstücken, Arbeiten und Trinken. Und wenngleich seine Gemütslage euphorischer war als jene von Breth, wirkten beide behütet. Und dies hatte womöglich auch mit der Arbeit der Taschenkontrolleure zu tun, die ebenfalls einen "Seitenblicke"-Besuch verdienen würden. (Ljubiša Tošić, 31.7.2017)